Vladimir Petkovic von Lazio Rom Posse um Miroslav Kloses Trainer geht weiter

Rom · Eine Posse um Eitelkeiten und Geld hält Miroslav Klose und Kollegen bei Lazio Rom in Atem.

Das ist Vladimir Petkovic
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Obwohl das Team des deutschen Fußball-Nationalspielers längst schon unter seinem neuen Chefcoach Edy Reja trainiert, sorgt die Trennung von Rejas Vorgänger Vladimir Petkovic nun schon seit über einer Woche beim Ex-Meister für Wirbel. Petkovic will seine kurz vor Weihnachten erfolgte Entlassung wegen angeblichen Vertrauensbruchs nicht akzeptieren, doch Lazio-Boss Claudio Lotito denkt gar nicht an einen Rückzieher.

Petkovic, der durch die Bekanntgabe seines in Geheimverhandlungen vereinbarten Wechsels zur Schweizer Nationalelf nach der WM Lotito auf die Palme brachte, schüttete zu Jahresbeginn neues Öl ins Feuer. "Vladimir Petkovics Wechsel im Sommer in die Schweiz ist kein Grund für eine Entlassung", lautete der Kernsatz einer von seinem Anwalt Paco D'Onofrio verbreiteten Pressemitteilung: "Es bestand keinerlei Verpflichtung zur Information von Lazio über die Einigung mit dem Schweizer Verband, aber dennoch hat Vladimir Petkovic den Verein aus moralischen Gründen darüber in Kenntnis gesetzt."

Lotito, der Reja schon mit einem Vertrag bis 2015 ausgestattet haben soll, gibt allerdings nicht nach. "Wir warten noch auf Petkovics Erklärung. Wir haben ihm einen Brief geschickt, und er hat fünf Tage Zeit, um darauf zu antworten. Wenn sein Schreiben eintrifft, wird der Verein das tun, was er tun muss. Der Klub wird einen sofortigen Beschluss ergreifen", sagte Roms Anwalt Gian Michele Gentile und ließ damit keine Zweifel an Lazios Entschlossenheit zur Trennung.

Zumal die Ablösung des 50-Jährigen in Lazios Chefetage schon seit geraumer Zeit ein Thema war. Mit gerade einmal 20 Punkten hinkt Kloses Mannschaft auf dem zehnten Platz den Europacup-Kandidaten und noch mehr Lotitos Ambitionen deutlich hinterher. Petkovics Einigung mit den Schweizern, bei den Eidgenossen nach der WM-Endrunde in Brasilien die Nachfolge von Borussia Dortmunds und Bayern Münchens Meistermacher Ottmar Hitzfeld anzutreten, lieferte Lotito denn auch nur noch den gesuchten Anlass für den Rauswurf: Offiziell sieht sich Lotito hintergangen und deswegen keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit.

Die Begründung macht zumindest für Lazio Sinn: Bei illoyalem Verhalten seines Angestellten würde Rom die ansonsten fällige Abfindung für den noch bis Saisonende laufenden Vertrag sparen können. Umso verständlicher erscheinen vor diesem Hintergrund Petkovics letztlich chancenlosen Treuebekundungen.

Einen Lösungsansatz für die verfahrene Situation ohne Einschaltung der Gerichte skizzierte Petkovics Anwalt mit der Forderung nach einem Gespräch zwischen seinem Mandanten und Lotito zur Klärung des "absurden Missverständnisses". Einziges Thema würde lediglich noch die Höhe der Entschädigung für Kloses Ex-Coach sein können.

(sid)
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