Affenlaute von der Tribüne Balotelli will Platz nach Rassismus-Eklat verlassen

Verona · Nächster Rassismus-Eklat in der italienischen Serie A. Das Opfer diesmal: Mario Balotelli. Beim Duell zwischen Hellas Verona und Brescia wird der Angreifer mehrfach beleidigt. Der 29-Jährige will daraufhin den Platz verlassen.

 Mario Balotelli wurde erneut Opfer von rassistischen Äusserungen.

Mario Balotelli wurde erneut Opfer von rassistischen Äusserungen.

Foto: AP/Simone Venezia

Der frühere italienische Nationalspieler Mario Balotelli ist erneut Opfer rassistischer Beleidigungen geworden. Im Erstligaspiel seines Klubs Brescia Calcio bei Hellas Verona (1:2) am Sonntag drohte der exzentrische Stürmer kurz vor der 60. Spielminute damit, das Feld zu verlassen.

Balotelli nahm den Ball in die Hand und schoss ihn in den Block der Verona-Fans. Wütend zeigte er auf seine Ohren - ein Zeichen, dass er Beleidigendes gehört hatte. Er lief hinter das Tor des Gegners und drohte, das Spiel abzubrechen. Seine Teamkollegen sowie einige Verona-Spieler versuchten, ihn zu beruhigen. Das Spiel wurde für einige Minuten unterbrochen und schließlich mit Balotelli aus dem Platz fortgesetzt.

Veronas Trainer Ivan Juric wollte dagegen nichts gehört haben. "Heute ist nichts passiert. Keine rassistischen Gesänge, überhaupt nichts", sagte er bei Sky Sport: "Rassistischer Missbrauch stößt mich ab, ich werde ständig als dreckiger Zigeuner bezeichnet. Aber heute gab es nichts, nicht einmal ein bisschen, nichts. Etwas anderes zu sagen, ist eine Lüge."

Affenlaute in den italienischen Stadien sind immer wieder zu hören, Sanktionen gab es bisher kaum. Der italienische Verband hatte zuletzt "Null Toleranz" bei rassistischen Beleidigungen angekündigt.

(dpa/old)
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