Klammer italienischer Top-Klub Neues Geld durch Groß-Investor für Milan?

Mailand · Der AC Mailand braucht frisches Geld, um in Italien und Europa wieder ganz oben mitzuspielen. Kommen soll es aus Russland oder Katar, melden Zeitungen in Italien. Dafür sei Klub-Besitzer Silvio Berlusconi bereit, 30 Prozent der Milan-Anteile zu verkaufen.

 Silvio Berlusconi hebt 2007 den Champions-League-Pokal in die Höhe. Nun ist er angeblich auf der Suche nach einem neuen Investor für sein Lieblingsspielzeug.

Silvio Berlusconi hebt 2007 den Champions-League-Pokal in die Höhe. Nun ist er angeblich auf der Suche nach einem neuen Investor für sein Lieblingsspielzeug.

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Silvio Berlusconi ist angeblich auf der Suche nach frischem Geld. Der frühere italienische Ministerpräsident wolle einen finanzstarken Großinvestor für seinen Fußballklub AC Mailand gewinnen und 30 Prozent der Anteile an dem Serie-A-Klub verkaufen, meldeten italienische Sportzeitungen am Freitag übereinstimmend. Es herrscht jedoch Uneinigkeit darüber, wer bei Milan einsteigen soll: Während der "Corriere dello Sport" über ein 500-Millionen-Euro-Investment des russischen Oligarchen Oleg Wladimirowitsch Deripaska berichtete, favorisierte die "Gazzetta dello Sport" eine angebliche 250-Millionen-Offerte des Staatsfonds von Katar.

Demnach soll sich der von Katars Premierminister Hamad Al Thani kontrollierte Staatsfonds "Qatar Investment Authority" an dem Mailänder Traditionsklub beteiligen wollen. Die Scheichs seien nicht nur an dem Aktienpaket des Klubs, sondern auch an dem geplanten Bau eines eigenen Stadions zusammen mit Inter Mailand und an einer Kooperationen zwischen Al Jazeera und Berlusconis Medienkonzern Mediaset interessiert. Der Fonds kontrolliert auch schon den französischen Top-Klub Paris Saint-Germain.

Prominente Abgänge im Sommer

Berlusconi hatte im vergangenen Jahr 80 Millionen Euro zahlen müssen, um die Verluste bei Milan auszugleichen. Mit dem Geld eines neuen Partners könnte der Klub nach dem Abgang vieler Stars wie Zlatan Ibrahimovic in diesem Sommer wieder neue Top-Spieler verpflichten. Auch der ehemalige Barcelona-Coach Josep Guardiola könne dann wohlmöglich als neuer Milan-Coach gewonnen werden, spekulierten die Gazetten.

Milans Vize-Präsident Adriano Galliani soll sich angeblich in New York mit dem europaweit umworbenen Star-Trainer treffen wollen. Galliani wollte dies nicht bestätigen. Er dementierte zudem Meldungen, wonach Berlusconi Milan gar verkaufen wolle. "Da ist nichts dran", betonte Galliani.

Gemäß einer Forbes-Rangliste ist Milan 794 Millionen Euro wert. Damit liegt der höchstdotierte Verein Italiens in der Tabelle der wertvollsten Fußballklubs der Welt auf Position sechs. In der letzten Bilanz verzeichnete der Klub Jahreseinnahmen von 243 Millionen Euro.

Sportlich ging es mit Milan zuletzt bergab: Mit sieben Punkten nach sieben Spielen rangiert Milan nur auf dem elften Tabellenplatz der Serie A. Der Rückstand auf Titelverteidiger und Spitzenreiter Juventus Turin beträgt bereits 12 Punkte - ein Debakel für die erfolgsverwöhnten Mailänder, die noch nie so schlecht in eine Serie A-Saison gestartet sind. Bei drei Heimniederlagen schoss Milan in dieser Spielzeit kein einziges Tor.

(dpa)
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