Italienische Fußball-Nationalmannschaft Lippi legt sich mit Kritikern an

Rom (RPO). Italiens Fußball-Nationaltrainer Marcello Lippi hat sich mit seinen Kritikern angelegt und energisch den Vorwurf zurückgewiesen, er sorge in der Squadra Azzurra für zu wenig Innovation. Dass der Weltmeister-Coach von 2006 sein Comeback feierte, bereue er inzwischen sehr.

 Marcello Lippi setzt sich gegen Vorwürfe zur Wehr.

Marcello Lippi setzt sich gegen Vorwürfe zur Wehr.

Foto: AP, AP

"Es stimmt keineswegs, dass ich immer noch auf die Gruppe der alten Spieler setze, mit denen ich die WM in Deutschland gewonnen habe. Von den 23 Spielern der italienischen Nationalmannschaft vor drei Jahren, sind im Kader nur noch maximal neun übrig geblieben", erklärte Lippi.

"Ich will eine Mannschaft mit denselben Eigenschaften des Teams wieder aufbauen, das mir die größte Freude meines Lebens, den WM-Titel, beschert hat. Da wir noch um die Qualifikation kämpfen, ist noch nichts entschieden. Ich will deshalb nicht zu früh auf ältere Spieler verzichten", sagte Lippi, der im Juli 2008 zum zweiten Mal zum Coach der Squadra Azzurra ernannt wurde.

Der gebürtige Toskaner erklärte, dass Italien in der Qualifikationsrunde zwei Siege und ein Remis geschafft habe. "Das ist nicht schlecht, doch Irland hat in unserer Gruppe noch Besseres geleistet", erklärte Lippi.

Der Coach gab zu, er habe es bereut, nach dem WM-Triumph in Berlin im Juli 2006 seine Demission eingereicht zu haben. Schon nach einem Monat habe er diesen Beschluss zutiefst bereut. Allerdings habe er in den zwei Jahren Ruhepause vom Fußball vieles getan, was ihn sehr bereichert habe. "Ich habe viele europäische Fußballverbände besucht, Verträge in den Universitäten gehalten, doch das Spielfeld hat mir sehr gefehlt", erklärte der 60-jährige.

Lippi befürchtet nicht, dass die zunehmende Globalisierung dem italienischen Fußball schaden könnte. Auch wenn in Italien 40 Prozent der Spieler Ausländer seien, hätten Talente immer noch große Chancen, sich hochzuarbeiten, erklärte der Coach.

(SID)
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