Turin feiert Ronaldo „Der Titan ist erwacht“

Turin · Endlich! Cristiano Ronaldo hat bei Juventus Turin sein lang ersehntes Tordebüt gefeiert. Viereinhalb Spieltage hatte Juventus Turin, hatten die Tifosi, ja hatte ganz Italien auf diesen großen Moment warten müssen.

Cristiano Ronaldo trifft doppelt und schießt Juventus Turin zum Sieg
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Ronaldo beendet Torkrise

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Foto: AFP/MIGUEL MEDINA

Italien ist erlöst. "Ronaldo, endlich! Endlich ist Dein Tag gekommen!", titelte die Gazzetta dello Sport. "Der Titan einer unglaublichen Mannschaft ist erwacht. Das Eis ist gebrochen, jetzt kann Ronaldo wieder eine Tormaschine werden", schrieb La Repubblica voller Euphorie.

Cristiano Ronaldo schoss nach 319 Minuten und 10 Sekunden in der Serie A sein erstes Tor für Juventus Turin. Endlich. Nach drei torlosen Spielen traf er am Sonntag gegen Sassuolo Calcio gleich zwei Mal. "Ich hatte große Lust, endlich zu treffen. Ich hatte hart gearbeitet und wusste, dass die Tore kommen würden", sagte CR7 sichtlich erleichtert. Dass er vor dem Auftakt in die Champions League am Mittwoch beim FC Valencia "so glücklich" sei, musste er eigentlich nicht extra erwähnen.

Costa mit „hässlichem“ Aussetzer

Allerdings wurden Ronaldos umjubelte Premierentreffer vom Aussetzer des ehemaligen Münchners Douglas Costa überschattet. Der Juve-Angreifer hatte sich in der Nachspielzeit eine üble Spuckattacke gegen Federico Di Francesco geleistet, wofür er sich inzwischen entschuldigte.

Der Brasilianer sprach in einem Beitrag bei Instagram von einer "miesen" und "hässlichen" Aktion. "Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht", schrieb der frühere Bayern-Profi Costa: "Ich möchte deutlich machen, dass dieser Einzelfall nicht widerspiegelt, wie ich mich bisher in meiner Karriere verhalten habe."

Der 28-Jährige war nach Intervention des Videoassistenten dafür mit der Roten Karte bestraft worden (90.+3). Außerdem drohen ihm eine lange Sperre und vereinsinterne Konsequenzen. "Auch wenn er provoziert wurde, ist das nicht zu entschuldigen. Solche Vorfälle dürfen nicht passieren", schimpfte Juve-Trainer Massimiliano Allegri. Es sei "nur recht und billig, dass er bestraft wird - und das wird sicher auch passieren".

So sehr sich Allegri über Costa ärgerte, so sehr freute er sich über Ronaldo. "Gab es irgendwelche Zweifel? Nicht bei mir! Er war schon in den Spielen zuvor immer nahe dran", sagte der Juve-Coach zufrieden.

Es soll für Ronaldo, der im Sommer für 117 Millionen Euro von Real Madrid zur Alten Dame gewechselt war, aber erst der Anfang sein. Gerade in der Königsklasse sind die Erwartungen an den Portugiesen hoch.

"Wenn er so weitermacht, kann er 26 Tore schaffen, genau wie bei Real. Juve hat jetzt die Tormaschine, mit der der Klub den entscheidenden Schritt zum Champions-League-Titel schaffen kann, von dem er schon zu lange träumt", schrieb der Corriere dello Sport. Bei den Reportern der Gazzetta verfestigte sich "der Eindruck, dass CR7 noch viel zu leisten hat. Er terrorisiert die Abwehr der Rivalen".

Auch die Kollegen waren froh, dass das Gerede um Ronaldos Torflaute ein Ende hat. "Die Welt ist jetzt zufrieden", kommentierte Emre Can den Doppelpack von CR7. Der deutsche Nationalspieler hatte die Vorlage zu Ronaldos zweitem Tor gegeben. Er habe gemerkt, sagte Allegri, "dass die Teamkollegen Ronaldo um jeden Preis treffen lassen wollten". Es gelang - endlich!

(old/dpa)
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