Untreue und Bereicherung Funktionäre um Blatter bereicherten sich um 79 Millionen

Zürich · Der frühere Fifa-Präsident Joseph Blatter, Ex-Generalsekretär Jerome Valcke und der ehemalige Finanzdirektor Markus Kattner haben sich laut einer internen Untersuchung des Fußball-Weltverbandes in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 79 Millionen Schweizer Franken (rund 71,5 Millionen Euro) bereichert.

Die Fifa und ihre Figuren im Korruptionssumpf
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Foto: dpa, pbk hm

Das teilte die Fifa am Freitag mit.

Die Methoden des Trios waren demnach massive Gehaltserhöhungen im Jahres-Rhythmus, Bonifikationen für WM-Turniere und andere Prämien oder Gratifikationen.

Im Untreue-Verfahren gegen den gesperrten Ex-Präsidenten des Fußball-Weltverbands hatten die Strafverfolger erneut die Fifa-Zentrale auf dem Zürichberg durchsucht. Bei der bereits am Donnerstag durchgeführten Razzia in Zürich wollten die Ermittler weitere Beweise gegen Blatter und den früheren Generalsekretär Jerome Valcke sichern, wie die Bundesanwaltschaft am Freitag bestätigte.

"Konkret wurden Dokumente und elektronische Daten sichergestellt, die nun auf ihre Relevanz zum laufenden Verfahren geprüft werden", hieß es in der Mitteilung. Die beschlagnahmten Unterlagen sollen die bisherigen Erkenntnisse im Strafverfahren bestätigen beziehungsweise ergänzen.

Die Schweizer ermitteln offiziell seit dem 24. September 2015 gegen Blatter wegen des Verdachts der Untreue. Bereits damals hatten Beamte der Bundeskriminalpolizei mit Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft die Fifa-Zentrale und das Büro von Blatter in Zürich durchsucht und Unterlagen sichergestellt.

Auch Blatters Nachfolger Gianni Infantino, der seit 26. Februar den Weltverband anführt, musste sich zuletzt gegen Vorwürfe wegen angeblich unsauberer Amtsführung erwehren. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, droht Infantino eine provisorische Sperre von 90 Tagen wegen des Verdachts auf verschiedene Ethikvergehen. Die Ethikkammer hält sich zur Causa Infantino derzeit bedeckt, zu möglichen Voruntersuchungen bezieht sie generell keine Stellung. Ein formelles Verfahren gebe es derzeit aber nicht.

(dpa)
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