FIFA Afghanischer Verbandschef wegen Missbrauchs lebenslang gesperrt

Zürich · Der ehemalige Präsident des afghanischen Fußballverbandes darf nie wieder im Fußball tätig sein. Er hat mehrere Nationalspielerinnen sexuell missbraucht.

 Die afghanische Nationalmannschaft der Frauen.

Die afghanische Nationalmannschaft der Frauen.

Foto: dpa/S. Sabawoon

Wegen des sexuellen Missbrauchs mehrerer Nationalspielerinnen ist der frühere Präsident von Afghanistans Fußballverband von der FIFA lebenslang gesperrt worden. Zudem verurteilte die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission des Weltverbands Keramuddin Karim zu einer Geldstrafe von einer Million Schweizer Franken, umgerechnet rund 890 000 Euro, wie es in einer Mitteilung vom Samstag hieß. Die FIFA hatte Ermittlungen gegen den Spitzenfunktionär wegen der Vorwürfe von mindestens fünf afghanischen Fußballerinnen eingeleitet. Die Vorfälle sollen sich zwischen 2013 und 2018 ereignet haben.

Die Ethikrichter kamen zu dem Schluss, Karim habe seine Position als Verbandschef ausgenutzt. Er darf daher in Zukunft weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene im Fußball tätig sein. Bereits im Dezember hatte die afghanische Staatsanwaltschaft wegen der Missbrauchsfälle sechs Mitglieder des nationalen Verbands suspendiert, darunter laut einem Berater des Staatspräsidenten Aschraf Ghani auch Karim.

Hauptsponsor Hummel hatte bereits nach Bekanntwerden der Anschuldigungen Konsequenzen gezogen und die Zusammenarbeit mit dem Verband beendet. Im vergangenen November hatte die englische Tageszeitung The Guardian von den Vorwürfen berichtet.

(eh/dpa/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort