Neues von der Fifa Blatter will angeblich doch bleiben

Zürich · Fußballverbände aus Asien und Afrika wollen wohl den Rückzug verhindern.

Reaktionen zum Rücktritt von Sepp Blatter
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Foto: dpa, el tc jak

Der Kampf um den Fifa-Chefposten könnte eine überraschende Wendung nehmen. Der umstrittene Präsident Sepp Blatter soll einem Medienbericht zufolge doch wieder über seinen Verbleib im Amt nachdenken und hat damit deutliche Reaktionen hervorgerufen. Die Zeitung "Schweiz am Sonntag" berichtet unter Berufung auf das Umfeld des Fußball-Weltverbandschefs, Verbände aus Asien und Afrika wollten den angekündigten Rückzug des 79-Jährigen verhindern. Blatter wiederum fühle sich dadurch geehrt und schließe nicht aus, weiter an der Spitze des Verbands zu bleiben.

Der Deutsche Fußball-Bund erteilte dem möglichen Ansinnen Blatters eine Absage. "Wir kennen auch nur die Medienberichte aus der Schweiz, die uns in unserer klaren Haltung bestärken: Der von Blatter selbst angekündigte Rücktritt muss jetzt so schnell wie möglich formal vollzogen werden", sagte Mediendirektor Ralf Köttker. Der Schweizer Rechtsprofessor Mark Pieth, der als Anti-Korruptions-Experte der Fifa mit seinen Reformvorschlägen gescheitert war, geht weiter. Blatter müsse sofort gehen. "Blatter kann sich nicht als ,Lame Duck' für Monate an seinen Job klammern. Es macht keinen Sinn, weiter Zeit zu verschwenden mit politischen Machtspielen."

Von den möglichen Nachfolgekandidaten Blatters kristallisiert sich noch keiner heraus, der auf dem außerordentlichen Kongress, der voraussichtlich im Dezember stattfindet, eine Mehrheit für sich erzielen könnte. Gegen einen Verbleib Blatters im Amt sprechen die Ermittlungen der US-Justiz wegen Korruption, Verschwörung sowie organisierten Verbrechens. Auch wenn gegen Blatter nicht offiziell ermittelt wird, meidet der Schweizer Reisen nach Nordamerika. So bleibt Blatter der Frauen-WM in Kanada fern.

(RP)
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