Wahlkampf um Fifa-Thron Prinz al-Hussein wirft Blatter Wortbruch vor

London · Jordaniens Prinz Ali bin al-Hussein hat zum Auftakt seiner Fifa-Präsidentschaftskampagne klare Kritik an Amtsinhaber Joseph Blatter geäußert.

Ali bin Al-Hussein – Prinz und Fußball-Funktionär
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Das ist Prinz Ali bin Al-Hussein

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Foto: afp, pe/aa/RAB

"Er war der Präsident und muss verantwortlich gemacht werden. Wenn ich Präsident werde, werde ich für alle Aktionen Verantwortung übernehmen", sagte der derzeitige Vize-Chef des Fußball-Weltverbandes am Dienstag bei einer Pressekonferenz in London. Der 39-Jährige will am 29. Mai als einer von drei Herausforderern gegen Blatter antreten.

Sollte der Schweizer im Amt bleiben, will al-Hussein seinen Fifa-Posten aufgeben. "Ich kann mich nicht für vier weitere Jahre bei der Fifa-sehen, wenn ich nicht gewinne", sagte er. Blatter warf er vor, sein Wort nicht gehalten zu haben. "Er hatte die Chance, zu Reformen. Wir hatten sein Versprechen, dass er nicht wieder antritt. Das ist nicht der Fall. Er sollte anderen eine Chance geben, inklusive mir", forderte al-Hussein.

Der Behauptung, er sei von Uefa-Präsident Michel Platini zu einer Kandidatur überredet worden, trat er entgegen. "Ich bin eigenständig in meinem Bestreben, Fifa-Präsident zu werden. Ich bin froh über seine Unterstützung. Ich schaue aber auf die ganze Welt, nicht nur auf die Uefa", sagte al-Hussein, der sich für eine öffentliche Wahlkampf-Debatte aller Kandidaten stark machte.

Die notwendigen Unterstützerschreiben für eine Kandidatur bekam er aus Weißrussland, England, Malta, Georgien, den USA und seinem Heimatland Jordanien, berichtete der Prinz. Seine Heimat-Konföderation Asien hatte sich frühzeitig auf Blatters Seite geschlagen und dem Amtsinhaber alle Stimmen zugesichert.

Zu seinem Mitbewerber Luís Figo will al-Hussein Kontakt aufnehmen. "Figo ist ein Freund. Ich mag ihn sehr gern, wir werden uns unterhalten", kündigte er an. Vierter Kandidat ist der niederländische Verbandspräsident Michael van Praag, der wie al-Hussein und Figo seine Unterstützer in Europa hat.

(dpa)
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