Arsenal dreht 0:4 in 7:5 Wenger: "Einer meiner größten Siege"

Reading · 0:4 zurückgelegen und noch 7:5 gewonnen. Arsenal London toppte mit seiner Aufholjagd beim FC Reading im Ligapokal das deutsche Drama beim 4:4 gegen Schweden – ohne Lukas Podolski und Per Mertesacker.

Englischer Ligapokal 12/13: Arsenal landet historischen 7:5-Sieg
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0:4 zurückgelegen und noch 7:5 gewonnen. Arsenal London toppte mit seiner Aufholjagd beim FC Reading im Ligapokal das deutsche Drama beim 4:4 gegen Schweden — ohne Lukas Podolski und Per Mertesacker.

7:5 nach 0:4-Rückstand — nach dem irren Torfestival schwelgten die britischen Zeitungen in Superlativen. "Die größte Aufholjagd der Cup-Geschichte", schrieb das Massenblatt The Sun, "Wengers unfassbare Rückkehr", titelte The Guardian. Der 7:5 (4:4, 1:4)-Sieg nach Verlängerung des FC Arsenal im Ligapokal beim FC Reading nach 0:4-Rückstand brach alle Rekorde und stellte die legendäre Aufholjagd der Schweden beim 4:4 im Länderspiel gegen Deutschland vor gut zwei Wochen in Berlin noch in den Schatten.

"Das war einer meiner größten Siege beim FC Arsenal. Wir haben heute ein Desaster verhindert und unseren Stolz gerettet", sagte Teammanager Arsene Wenger nach dem Achtelfinal-Krimi. "Es war einfach unglaublich. Wir sind schlampig gestartet, doch unser Trainer hat uns wachgerüttelt. Er hat in der Halbzeit gesagt, das sei nicht Arsenal", äußerte Englands Nationalstürmer Theo Walcott, mit drei Toren Spieler der Partie.

Wenger wurde in der Halbzeit richtig laut. "Man kann nicht für Arsenal spielen und aufgeben — egal wie es steht", betonte der Franzose. Sein Ausbruch zeigte Wirkung und sicherte den Londonern einen Platz in den Geschichtsbüchern. Der Zwölf-Tore-Krimi bedeutete die größte Aufholjagd in der Cup-Geschichte.

"Wie eine Beerdigung"

Für Gegner Reading wurde es ein rabenschwarzer Tag. Der Tabellen-18. der Premier League ist das erste Team in der Geschichte des Liga- und FA-Cups, das trotz fünf eigener Tore verlor. "Das war heute wie eine Beerdigung", sagte Teammanager Brian McDermott. "Ich hatte nach dem Anschlusstreffer zum 1:4 vor der Halbzeit schon so ein komisches Gefühl. Es ist die schlimmste Niederlage meiner Karriere."

Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Arsenal-Spieler in die Kabine. 1:4 lagen die Kanoniere zur Halbzeit hinten. Das Rotationsprinzip Wengers schien gescheitert. Die deutschen Nationalspieler Lukas Podolski und Per Mertesacker waren draußen geblieben. Dafür spielte der deutsche U17-Nationalspieler Serge Gnabry von Beginn an, musste aber zur zweiten Halbzeit Landsmann und Jugend-Auswahlspieler Thomas Eisfeld Platz machen.

Der erste Treffer von Walcott (45.) ging noch unter. Doch Arsenal steigerte sich in Durchgang zwei und Olivier Giroud (64.), Laurent Koscielny (89.) und erneut Walcott (90.+5) in letzter Sekunden erzwangen die Verlängerung. Marouna Chamakh (103./120.) und erneut Walcott (120.) machten den Triumph der Gunners perfekt. Daran änderte auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch den Ex-Stuttgarter Pawel Pogrebnjak (116.) nichts.

"Ich hoffe, das Spiel gibt uns Schwung für die Premier League", meinte Wenger, dessen Team in der Premier League nach neun Spielen mit 15 Punkten auf Rang acht steht. Am Samstag wartet ein weiteres Highlight, wenn seine Schützlinge in Old Trafford beim Tabellenzweiten Manchester United antreten — dann wohl wieder mit Podolski und Mertesacker.

(sid)
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