Verrückter Premier-League-Spieltag Walcott überstrahlt Podolski und Dzeko

London · Es war das spektakuläre Ende eines denkwürdigen Tages in der englischen Premier League: An der Eckfahne bekam Arsenal-Stürmer Theo Walcott den Ball, zog in den Strafraum, umspielte vier Gegner, strauchelte, fiel auf die Knie, rutschte Richtung Tor, sprang wieder auf – und lupfte den Ball noch über den verdutzten Torhüter Tim Krul.

Premier League 12/13: Podolski trifft bei 7:3-Kantersieg
19 Bilder

Premier League 12/13: Podolski trifft bei 7:3-Kantersieg

19 Bilder

Es war das spektakuläre Ende eines denkwürdigen Tages in der englischen Premier League: An der Eckfahne bekam Arsenal-Stürmer Theo Walcott den Ball, zog in den Strafraum, umspielte vier Gegner, strauchelte, fiel auf die Knie, rutschte Richtung Tor, sprang wieder auf — und lupfte den Ball noch über den verdutzten Torhüter Tim Krul.

Mit einem Sololauf der Extraklasse und insgesamt drei Toren sorgte Walcott beim 7:3 gegen Newcastle United für Highlights am Fließband und den Abschluss eines der torreichsten Tage in der Geschichte der Liga. Selbst ein so seltener Kopfball-Treffer von Lukas Podolski war, wenn überhaupt, eine Randnotiz. Insgesamt 35 Tore in 8 Spielen, ein Blitz-Doppelpack von Edin Dzeko und ein streitlustiger Alex Ferguson festigten den Ruf der Premier League als aufregendste Liga der Welt.

"Hey Leute! Geiles Spiel, geiler Abend, 7:3 gegen Newcastle!!!", twitterte Podolski am Tag danach. "Glorreiche Angriffe, alberne Verteidigung: Das war das Spiel, das die verrückte Attraktivität dieser Saison zusammenfasst", schrieb die englische Tageszeitung The Guardian nach dem "Zehn-Tore-Festival" (The Sun) in London.

Zur Halbzeit hatte es übrigens 1:1 gestanden, erst in den zweiten 45 Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Podolskis Tor zum 3:2 hatte der ehemalige Bundesligaprofi Demba Ba mit seinem zweiten Treffer (70.) noch egalisiert. In den Schlussminuten trafen die Gastgeber dann allerdings bei fast jedem Angriff — mit Walcotts Sololauf in der Nachspielzeit als i-Tüpfelchen.

Wenger will mit Walcott verlängern

Doch die nicht enden wollenden Spekulation über einen möglichen Abschied Walcotts trübten beim Klub aus der Hauptstadt die Freude. Der Vertrag des 23-Jährigen läuft am Ende der Saison aus. Teammanager Arsene Wenger sah sich nach der Begegnung sogar gezwungen, ein Machtwort zu sprechen. "Das kann ich ausschließen", sagte Wenger über die Gerüchte, dass der Mann des Spiels die Gunners bereits in den nächsten Wochen verlassen könnte: "Ich will mit ihm verlängern. Er gehört hierher." Das denken auch die Fans: "Verlängert mit ihm", sangen die Arsenal-Anhänger.

Nicht minder spektakulär waren die anderen Begegnungen. Nur zweimal hatte es bei derselben Anzahl Spiele mehr Tore an einem Tag gegeben. Maßgeblich daran beteiligt war ein alter Bekannter: Mit zwei Treffern innerhalb der ersten fünf Minuten legte Edin Dzeko den Grundstein zum 4:3 des Titelverteidigers Manchester City bei Norwich City.

Mit 42 Punkten hielten die "Citizens" zumindest halbwegs den Anschluss an den Lokalrivalen United. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung des Rekordmeisters nach dem letzten Spiel des Jahres. Das war im Vergleich zu den Duellen der Konkurrenten fast schon langweilig: 2:0 gewann das Team von Alex Ferguson gegen West Bromwich Albion.

Ferguson platzt der Kragen

Dafür zeigte sich der streitbare United-Boss wieder mal als Freund offener Worte. Nach der Kritik von Newcastles Teammanager Alan Pardew an Fergusons Schiedsrichterschelte beim 4:3 gegen dessen Klub am Spieltag zuvor platzte dem Schotten der Kragen.

"Das Problem ist, dass ich und Manchester United so viel Aufmerksamkeit bekommen. Ich bin Teammanager des berühmtesten Klubs der Welt", sagte Ferguson: "Ich bin nicht wie Newcastle - ein kleiner Klub aus dem Nordosten." Besonders brisant: Fergusons Ausdruck für klein ("wee") steht im englischen umgangssprachlich auch für "das kleine Geschäft"...

Seine kleinen Scharmützel kann sich Ferguson, der am Montag seinen 71. Geburtstag feiert, mit Blick auf die Tabelle locker leisten. "Wir sind schon halb da", sagte er über die Titelchancen.

(sid/spol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort