Premier League Klopp bekommt Mega-Vertrag in Liverpool

Liverpool · Jürgen Klopp hat sich beim FC Liverpool im Oktober als "The Normal One" vorgestellt. Neun Monate später erhält er einen außergewöhnlichen Vertrauensbeweis.

Jürgen Klopp: Kult-Trainer und Meister-Macher
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Das ist Jürgen Klopp

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Foto: AFP/JUSTIN TALLIS

Jürgen Klopp brach mit kurzer Trainingshose, Drei-Tage-Bart und einem breiten Lächeln in seine "Anfield-Dynastie" auf. Arm in Arm mit seinen beiden Co-Trainern freute sich der deutsche Teammanager über den riesigen Vertrauensbeweis des FC Liverpool: Er unterschrieb nach nur neun Monaten Amtszeit bei den legendären Reds einen glänzend bezahlten Mega-Vertrag bis 2022. Vom "Normal One" wird nun aber auch Außergewöhnliches erwartet.

Die Reds wollen Klopp in eine Reihe mit den Trainer-Legenden Bill Shankly und Bob Paisley stellen. Das erfüllt den Dortmunder Meistertrainer mit Stolz. "Es ist schwierig in Worte zu fassen, wie sehr ich mich durch das Bekenntnis der Eigentümer und des Klubs geschmeichelt fühle", sagte er. "Es war schon die allergrößte Ehre für mich, kommen zu dürfen. Und jetzt sprechen wir über sechs Jahre! Das ist wunderbar."

Dann sprach er aber auch über den Druck der Erwartung. "Ich bin der Erste, der erkennt, dass mit diesem großen Bekenntnis auch eine große Verantwortung einhergeht. Es gibt viel zu tun und viel zu erreichen."

Die Trophäengalerie des legendären FC Liverpool hat der 49-Jährige noch nicht erweitert. Doch er hat den Verein aus einer Lethargie gerissen, eine Euphorie entfacht, die fast schon unheimlich ist. Zu Dutzenden lassen sich die Reds-Fans Klopps Konterfei tätowieren, er hat einen Heldenstatus, der angesichts der bisher noch überschaubaren Erfolge erstaunt. Der FC Liverpool glaubt wieder an sich - dank Klopp. "Wir werden stärker und besser werden, unsere Erfolge werden süßer sein", versprach Klopp am Freitag.

Daran glauben auch die Reds. "Er ist ein Weltklasse-Manager, und seine Führung wird entscheidend sein bei allem, was wir hier in den kommenden Jahren zu erreichen hoffen", teilten der milliardenschwere Mehrheitseigentümer John Henry und Präsident Tom Werner in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. "Wenn man eine Person mit Jürgens Qualitäten im Hause hat, wäre es unverantwortlich, diese nicht langfristig zu binden."

Klopp fühlt sich geschmeichelt. Er und die Merseyside, die Stadt der Beatles - das scheint zu passen. "Wir sind noch am Beginn unserer Reise, aber die Verbidung, die wir zu diesem sehr besonderen Ort hier haben, ist unglaublich", sagte Klopp. Er sprach damit auch für seine Assistenten Peter Krawietz und Zeljko Buvac, die ebenfalls ihre Verträge verlängerten. "Klopps Anfield-Dynastie", schrieb die Zeitung The Sun.

Klopp hatte die Reds erst im vergangenen Oktober übernommen und bis 2018 unterschrieben. Er führte Liverpool in seiner ersten Saison ins Finale der Europa League und des Ligapokals - was aber noch wichtiger war: Nach der spielerischen Ödnis unter seinem Vorgänger Brendan Rodgers spielte die Mannschaft plötzlich den Hurra-Stil, der schon Klopps Markenzeichen bei Borussia Dortmund gewesen war.

Nun steigt auch der Druck. Einen weiteren achten Platz in der Premier League, wie in seiner Debütsaison, wird sich Jürgen Klopp nicht mehr leisten können.

(sid)
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