Profi-Debüt für den FC Arsenal Teenager Zelalem komplettiert deutsches Quintett

London · Der Erfolgsfußball "Made in Germany" beim FC Arsenal geht weiter. Beim 4:0 der Gunners im FA Cup gegen Coventry City traf nicht nur Lukas Podolski doppelt, es debütierte auch ein erst 16 Jahre altes Talent aus Berlin.

 Gedion Zelalem hat sein Profidebüt für den FC Arsenal gefeiert.

Gedion Zelalem hat sein Profidebüt für den FC Arsenal gefeiert.

Foto: dpa, Kiyoshi Ota

In Arsene Wengers Gesicht machte sich ein zufriedenes Lächeln breit, als er nach Gedion Zelalem gefragt wurde. "In seinen Pässen steckt Persönlichkeit und Vision. Er hat gezeigt, dass er keine Angst hat", sagte der Teammanager des FC Arsenal, als spräche er über einen der ganz Großen im Fußball. Dabei ist der deutsche Youngster gerade einmal 16 Jahre alt. Zelalem könnte der Enkel des 64-jährigen Franzosen sein.

Beim 4:0 (2:0) im FA Cup gegen den Zweitligisten Coventry City feierte der Teenager, der am 26. Januar 1997 als Sohn äthiopischer Eltern in Berlin geboren wurde, ein Pflichtspieldebüt für die Gunners, das danach mindestens ebenso in aller Munde war wie der Doppelpack von Lukas Podolski (15./27). Die Treffer der eingewechselten Olivier Giroud (84.) und Santi Cazorla (89.) waren nur Randnotizen.

Profivertrag als Geburtstagsgeschenk

"Es war eine gute Möglichkeit, Gedion eine Chance zu geben", sagte Wenger über seinen Zögling, der am Sonntag 17 Jahre alt wird und als Geburtstagsgeschenk den ersten Profivertrag erhält. Zelalem ist zudem der erste Spieler, der in einem Pflichtspiel für Arsenal auflief und nach dem 1. Juli 1996 geboren wurde — dem Tag, als Wengers Regentschaft beim Hauptstadtklub begann.

Das enorme Talent des U17-Nationalspielers hat sich weltweit herumgesprochen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekommt dabei Konkurrenz vom äthiopischen Verband und auch von Jürgen Klinsmann. Der US-Nationaltrainer hat seine Fühler nach dem Offensivspieler ausgestreckt, weil dieser im Alter von neun bis 16 Jahren mit seinen Eltern im Großraum Washington lebte.

Doch für Zelalem zählt vorerst nur Arsenal. "Wir sehen uns regelmäßig", sagt er über seine Teamkollegen Mesut Özil, Per Mertesacker, Serge Gnabry und Podolski, die Wenger am Freitag alle in die Startelf berufen hatte: "Es ist schön, sich mit ihnen auszutauschen." Nun ist er selbst Teil des Erfolgsfußballs "Made in Germany", auf den man bei den Gunners setzt. "Arsene Wenger gibt jungen Spielern eine Chance", sagt Zelalem: "Er war der Grund, zu Arsenal zu gehen."

Dort spielt das derzeit wohl beste Team der Premier League den wohl aufregendsten Fußball. Nach einer Muskelverletzung ist auch Podolski zurück im Team: "Ob ich schon wieder bei 100 Prozent bin, weiß ich nicht. Es war wichtig, dass wir unseren Job gemacht haben."

Podolskis erstes Tor bereitete Özil vor, dem zweiten Treffer ging eine Ecke von Gnabry voraus, die Mertesacker per Kopf verlängerte. Die deutschen Ko-Produktionen sind bei den Gunners zur Regelmäßigkeit geworden. "Wenn du eine Torchance hast, willst du, dass Podolski dort steht. Er hat einen eiskalten Abschluss und ist immer gefährlich", sagte Wenger.

Der Star des Abends blieb aber Zelalem, der nun auch auf sein Liga-Debüt hoffen darf. Für Teamkollege Jack Wilshere ist das nur eine Frage der Zeit: "Es dauert nicht mehr lange, dann ist er bereit."

(sid)
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