Premier League Man City und Liverpool torreich - Man United schlägt Chelsea 4:0

London · In der letzten Premier-League-Saison lieferten sich Meister Man City und Liverpool einen atemberaubenden Zweikampf, der bis zum letzten Spieltag andauerte. Nun geht dieses Duell anscheinend nahtlos weiter. Auch Man United setzte beim 4:0 gegen Chelsea ein Ausrufezeichen.

 Pep Guardiola (rechts) und Jürgen Klopp.

Pep Guardiola (rechts) und Jürgen Klopp.

Foto: dpa/Rui Vieira

Nach dem Turbostart ins Meisterrennen für Jürgen Klopp und Pep Guardiola bahnt sich eine umgehende Neuauflage des Premier-League-Titelduells der Vorsaison an. Die 4:1-Kampfansage von Klopps FC Liverpool zum Liga-Auftakt gegen Norwich City konterte Champion Manchester City prompt mit einem Torfestival. Am Sonntag meldete sich auch Man United mit einem 4:0 gegen den FC Chelsea zu Wort. Mit dem 5:0 des englischen Fußballmeisters bei West Ham United war Man-City-Coach Guardiola noch nicht einmal rundum zufrieden. „Fünf Tore sind ein perfekter Start, aber die erste Halbzeit war weit davon entfernt, wo wir sein wollen“, sagte der Startrainer.

Der spannende Zweikampf zwischen Englands Spitzenteams, die in der Vorsaison nur ein Punkt trennte, geht offenbar nahtlos weiter. Die Lokalzeitung „Manchester Evening News“ lobte nach den Toren von Gabriel Jesus (25. Minute), dreimal Raheem Sterling (51./75./90.+1) und Sergio Agüero (86./Strafstoß) bereits den „Man City Titelexpress“, den auch der „Nonsens“ mit dem neuen Videobeweis „nicht zum Entgleisen bringt“.

Ein zweites Tor von Jesus wurde nämlich nach Eingreifen des Video-Assistenten aberkannt, das zweite von Sterling dagegen bestätigt. Agüeros Strafstoß musste zudem nach Videobeweis wiederholt werden - zum Glück für den Argentinier, der erst am West-Ham-Keeper Lukas Fabianski gescheitert war.

Auch wenn sich City anfänglich durchaus schwer tat, wirkte der Kantersieg wie schon am Vortag Liverpools Auftritt als deutliches Statement in Richtung der Titel-Konkurrenz. Bis zum direkten Duell am zweiten November-Wochenende sehen beide Trainer noch Verbesserungsbedarf. Guardiola vermisste den „Rhythmus“. Klopp sagte: „Wir sind früh in der Saison, und da passieren ein paar Fehler, die während der Saison nicht mehr passieren.“

Liverpool hatte alle Tore in der ersten Hälfte erzielt. Klopps Stimmung wurde nur durch die Wadenverletzung von Torwart Alisson getrübt. Beim europäischen Supercup gegen den FC Chelsea am Mittwoch wird der Brasilianer definitiv fehlen. Sonst habe er „nichts Schlechtes zum Spiel zu sagen“, so Klopp. Mohamed Salah (19.), Virgil van Dijk (28.) und Divock Origi (42.) trafen in Anfield, wo die Fans nach 30 Jahren endlich wieder eine Meisterschaft feiern wollen.

Man United überraschte gegen Chelsea. Marcus Rashford (18., Strafstoß/67.), Anthony Martial (65.) und Daniel James (81.) trafen zum Traumstart und verdarben dem neuen Chelsea-Trainer Frank Lampard die Premiere. Unter der Woche hatte Man United Stürmer Romelu Lukaku an Inter Mailand abgegeben, ohne im Angriff für Ersatz zu sorgen. Die Bedenken darüber dürften nun etwas geringer geworden sein.

Bei Aufsteiger Norwich, dessen mitgereiste Anhänger wenigstens den Ehrentreffer des Ex-Schalkers Teemu Pukki feiern konnten, zeigte sich der deutsche Trainer Daniel Farke enttäuscht. „Wir sind da nicht hingefahren für warme Worte oder für Komplimente“, sagte er im ZDF-Sportstudio. „Wir wollten auch ein Ergebnis mitbringen.“ Für Farkes Team wird es ein langer Weg bis zum Klassenerhalt.

Der FC Arsenal mühte sich ohne Mesut Özil und Sead Kolasinac zu einem knappen 1:0 (0:0) bei Newcastle United. Der frühere Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang (58.) traf gegen die Mannschaft des Ex-Hoffenheimers Joelinton. Özil twitterte nach dem Spiel einen Gruß an seine Teamkollegen: „Die ersten drei wichtigen Punkte gesichert.“

Arsenal war zwei Wochen nach einem versuchten Raubüberfall auf Özil und Kolasinac wegen neuerlicher Sicherheitsbedenken ohne die beiden Profis nach Newcastle gereist. Am Donnerstagabend hatte die Polizei nach einem Vorfall vor Özils Anwesen zwei Verdächtige festgenommen. Arsenal-Trainer Unai Emery betonte nach dem Spiel, er hoffe, dass Özil und Kolasinac „sobald wie möglich“ ins Team zurückkehren, ließ aber offen, ob das schon in der nächsten Woche passieren wird.

(pabie/dpa)
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