"Wir stehen am Beginn einer neuen Ära" Arsenal geht selbstbewusst wie nie ins Titelrennen

London · Vor dem Start der englischen Premier League gilt der FC Chelsea als Topfavorit. Doch der FC Arsenal mit drei deutschen Weltmeistern scheint ebenfalls bereit für den großen Wurf.

Die deutschen Spieler in der Premier League
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Foto: dpa/David Cliff

Arsene Wenger hatte äußerst gute Laune, als er am Freitagmorgen vor die Presse trat. Doch als der Teammanager des FC Arsenal über seine drei Weltmeister redete, verfinsterte sich seine Miene vorübergehend. "Die Deutschen sind noch nicht bereit", sagte Wenger mit Blick auf den Saisonstart des englischen Pokalsiegers in der Premier League mit dem Derby gegen Crystal Palace am Samstag (18.30 Uhr).

Dass Per Mertesacker, Mesut Özil und Lukas Podolski gegen die Eagles nicht dabei sein werden, ist keine Überraschung - das Trio war erst am Montag ins Training eingestiegen. Dennoch bereitet Wenger die Abwesenheit der "Germans" ein bisschen Sorge. Vor allem Mertesacker, der Vize-Kapitän, und Özil sind Säulen in seinen Planungen. Özil prophezeite er, er könne der "Spieler der Saison" in der Premier League werden.

Arsenal besiegt ManCity 3:0
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Doch ein verpatzter Saisonstart, weiß Wenger spätestens seit der vergangenen Saison, muss kein Drama sein. Damals verlor Arsenal zwar den Auftakt gegen Aston Villa (1:3), setzte dann aber, auch befeuert von Zugang Özil, zu einer Serie von acht Siegen in neun Spielen an. Letztlich reichte es allerdings nur zu Rang vier. Eine Enttäuschung, trotz des Triumphs im FA Cup.

Mehr Punkte in den direkten Duellen

In dieser Saison, glauben viele Experten, hat Arsenal neben Topfavorit FC Chelsea die besten Aussichten auf den Titel. "Die Favoriten sind Chelsea, Liverpool, Manchester United, Manchester City - und wir", sagte Wenger: "Ja, wir haben eine Chance, aber wir müssen gegen die Spitzenteams mehr Punkte holen." Fünf waren es im Vorjahr gegen Meister City, "Vize" Liverpool und den Dritten Chelsea.

Dass Wenger die neue Spielzeit "positiv und zuversichtlich" angeht, liegt auch an den Zugängen. Der Chilene Alexis Sanchez (FC Barcelona/38 Millionen Euro Ablöse) soll die Offensive beleben und Özil entlasten. "Er hat alles, um hier bestehen zu können", sagte Wenger am Freitag.

Torhüter David Ospina (OGC Nizza/4) und die Abwehrspieler Mathieu Debuchy (Newcastle United/15) sowie der junge Calum Chambers (FC Southampton/20) sollen den Konkurrenzdruck erhöhen. Viele Experten meinen jedoch, Arsenal fehle zum ganz großen Wurf neben Olivier Giroud und Yaya Sanogo noch ein erstklassiger Mittelstürmer. Zuletzt wurde der Chilene Eduardo Vargas gehandelt, auch die Gerüchte um Mittelfeld-Ass Sami Khedira reißen trotz Wengers kürzlichem Dementi nicht ab.

Für die Fitness der Kanoniere sorgt ab sofort übrigens mit Coach Shad Forsythe ein weiterer "Weltmeister". Zudem holte Wenger mit dem früheren Bayern-Assistenztrainer Andries Jonker einen weiteren alten Bekannten aus der Bundesliga als Nachwuchschef nach London.

Für Mitbesitzer Alischer Usmanow steht indes schon fest, dass nach dem überzeugenden Sieg im Supercup gegen Man City (3:0) bald weitere Erfolge gefeiert werden können. "Wir stehen am Beginn einer neuen Ära, in der Arsenal viele Pokale gewinnen wird", meinte der russische Milliardär. "Jetzt gewinnen wir erst mal das nächste Spiel", entgegnete Wenger. Das werde schwer genug - ohne die Weltmeister.

(sid)
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