Nach verlorenem CL-Finale Carrick litt unter Depressionen

Manchester · Ex-Profi Michael Carrick hat in einem Interview zugegeben, zwei Jahre an Depressionen gelitten zu haben. Auslöser war das verlorene Champions-League-Finale 2009. Der ehemalige Profi von Manchester United gab sich die schuld an der Niederlage gegen Barcelona.

Das 0:2 mit Manchester United gegen den FC Barcelona sei der "Tiefpunkt" seiner Karriere gewesen, sagte Carrick der Tageszeitung „The Times“.

Besonders schlecht sei es ihm bei der WM 2010 in Südafrika gegangen. "Eine WM-Teilnahme war eigentlich immer mein Traum. Aber die Wahrheit ist, dass ich nicht dort sein wollte. Ich wollte nur zu Hause sein", sagte Carrick.

Auslöser der Depressionen sei sein Ballverlust vor Barcelonas Führungstreffer im Champions-League-Endspiel gewesen. "Ich habe mich selbst wegen dieses Tores fertig gemacht. Ich habe mich immer wieder gefragt: 'Warum habe ich das gemacht?' Von da an entwickelte es sich wie ein Schneeball. Das war ein hartes Jahr", sagte der 37-Jährige, der im Sommer seine Karriere beendet hatte und seither Co-Trainer bei United ist.

2008 hatte Carrick mit Manchester noch die Königsklasse gewonnen. "Aber das war nun total irrelevant. Ich war wirklich fertig", sagte er. Mit seinen Teamkollegen habe er über die Probleme nie gesprochen. "Das ist nichts, worüber im Fußball gesprochen wird. Ich habe darüber bislang noch gar nicht gesprochen. Die Jungs, mit denen ich gespielt habe und die das hier lesen, werden davon das erste Mal hören", sagte er.

Carrick lief in 481 Spielen für United auf, nachdem er 2006 von Tottenham Hotspur nach Manchester gewechselt war. Mit den Red Devils gewann er fünfmal die Meisterschaft.

(old/sid)
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