Sane vor Rückkehr ins Mannschaftstraining Winter-Wechsel zu Bayern doch wieder ein Thema?

Berlin · Leroy Sane steht nach seiner schweren Knieverletzung vor der Rückkehr ins Mannschaftstraining bei Manchester City. Aber was bedeutet sie für den angestrebten Wechsel zu Bayern München?

 Leroy Sane im Trikot vom Manchester City.

Leroy Sane im Trikot vom Manchester City.

Foto: AP/Rui Vieira

Gedankenverloren schaut Leroy Sane auf sein Handy. Eine Nachricht von Pep Guardiola? Ein verpasster Anruf von Hasan Salihamidzic? Oder einfach nur ein Wetter-Check? Man weiß es nicht, der Offensivstar postete sein bislang letztes Foto auf Instagram ohne jede Erklärung. Sane hat ohnehin seit Monaten öffentlich nicht mehr gesprochen - auch nicht über seine bevorstehende Rückkehr.

"In den kommenden Wochen" erwartet Teammanager Guardiola den Nationalspieler im Mannschaftstraining von Manchester City zurück. "Er macht gute Fortschritte mit dem Ball und hat das Gefühl, dass er die Belastungen gut vertragen hat. Sein Knie sieht wirklich gut aus", sagte Guardiola. Dies sei "eine unglaublich gute Nachricht für ihn und das Team". Aber was bedeutet das für den angestrebten Wechsel zu Bayern München?

Dass Sane nur fünf Monate nach seiner schweren Kreuzbandverletzung im rechten Knie fast schon wieder einsatzfähig ist, dürfte auch die Bayern beschäftigen. Die Tendenz der Klubbosse ging zwar Richtung Sommertransfer, doch die schnelle Genesung könnte vielleicht zu einem Umdenken führen. Zumal sich Sane laut Sport Bild einen Wechsel im Winter wünschen soll.

Außerdem plagen sich die Flügelflitzer Kingsley Coman (Kapseleinriss im Knie) und Serge Gnabry (Achillessehne) aktuell mit Problemen herum. "Die Personalsituation ist echt mau", sagte Trainer Hansi Flick einigen Reportern im Trainingslager in Doha. Beim Thema Sane hält sich Flick aber bedeckt. "Leroy Sane ist noch ein Spieler von Manchester City, deshalb mache ich mir zum jetzigen Zeitpunkt keinen Gedanken über ihn", sagte er jüngst im kicker.

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Das Wort "noch" wurde sogleich von anderen Medien als Indiz herangezogen, dass sich die Münchner und der Profi längst über eine Zusammenarbeit spätestens ab der Saison 2020/21 einig sind. Dafür spricht auch, dass Sane bislang alle Versuche seines jetzigen Arbeitgebers, den 2021 auslaufenden Vertrag zu verlängern, abgeblockt hat. Und dafür spricht, dass der Scheichklub aus Manchester Probleme mit dem Financial Fairplay (FFP) hat und auf Transfereinnahmen angewiesen ist, um nicht das Startrecht für die Champions League zu gefährden.

Ob schon ein Wintertransfer zustandekommt, hängt vermutlich maßgeblich vom Geld ab. Pochen die Engländer weiter auf eine Transfersumme von 100 Millionen plus X, bleibt Sane noch ein halbes Jahr auf der Insel. Im Sommer dürfte der Preis aufgrund der geringen Vertragslaufzeit deutlich fallen.

Im Falle eines Verbleibs beim englischen Meister muss sich Sane, der am kommenden Samstag seinen 24. Geburtstag feiert, gegen die starken Konkurrenten Raheem Sterling und Riyad Mahrez behaupten. Auf viel Spielpraxis hofft auch Joachim Löw. Der Bundestrainer hat Sane als Eckpfeiler fest für die EM (12. Juni bis 12. Juli) eingeplant.

Einen Ratschlag, ob er schon im Winter, erst im Sommer oder überhaupt nicht zu Bayern wechseln soll, will Löw seinem Spieler angeblich nicht geben. Doch für die Bundesliga würde sich der Bundestrainer diesen Transfer-Coup wünschen: "Sane würde die Attraktivität der Bundesliga hochhalten."

(eh/sid)
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