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Drittes Unentschieden mit Liverpool Remis-König Klopp ratlos: "Verstehe das nicht"

München/Liverpool · Drittes Spiel, drittes Remis: Nach dem frustrierenden 1:1 gegen den FC Southampton stellt Liverpools Teammanager Jürgen Klopp eine ernüchternde Diagnose.

Wieder Remis: Jürgen Klopp leidet an der Linie mit
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Wieder Remis: Klopp leidet an der Linie mit

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Foto: afp, JR

Zwischen Jürgen Klopps wildem Jubelsprint und dem nächsten Rückschlag für den deutschen Teammanager des FC Liverpool lagen genau 8:54 Minuten. Nach dem vermeintlichen Siegtreffer von Christian Benteke (77.) gegen den FC Southampton rannte Klopp wie von der Tarantel gestochen aus seiner Coachingzone und boxte wie zu besten Dortmunder Zeiten in die Luft. Als Sadio Mane (86.) der späte Ausgleich zum 1:1 (0:0)-Endstand gelang, blieb Klopp dann wie versteinert mit müdem Lächeln und verschränkten Armen an der Seitenlinie stehen. Wohl wissend, dass er noch viel Arbeit vor sich hat.

Drei Spiele, drei Unentschieden - aus dem "Normal One" ist der "Boring One" geworden, der Langweilige. Oder auch, in Anspielung auf die magere Punktausbeute pro Spiel und die letzten zwei Ergebnisse, "The One One". "Fußball ist kein Märchen", sagte Klopp, den das Geschehene einigermaßen ratlos machte. "Ich verstehe nicht, warum die Jungs diesen Druck spüren", sagte er über das kollektive Köpfesenken nach dem späten Ausgleich. "Das hat voll eingeschlagen. Es war nur ein Tor, nur ein Fußballspiel - und nicht das Ende der Welt." Keiner seiner Profis, kein Fan an der altehrwürdigen Anfield Road habe daran geglaubt, das Spiel noch zu gewinnen. "Das ist ein Problem, das wir in den Griff bekommen müssen."

In acht der vergangenen neun Pflichtspiele reichte es für die Reds nur zu einem Remis, sechsmal vergeigte Liverpool dabei eine Führung. "Ein frustrierendes Spiel für Jürgen Klopp, aber nichts Neues für die Roten: Der Kater dauert an", schrieb das Liverpool-Echo. Bevor Klopp aus dem LFC ein neues Dortmund mache, müsse er "das alte Liverpool" hervorbringen, hieß es weiter. Der Guardian bemängelte die Spielidee: "Klopps Team verschwendet Energie und schreit nur so nach Kreativität."

In Liverpools Offensive fehlt es deutlich an Durchschlagskraft. "Klopp will Heavy-Metal-Fußball, aber Liverpool ist eher ein Kirchenchor", fasste Sky-Experte Jamie Carragher zusammen, "es ist so langweilig, nichts passiert, keine Aggressivität. Nichts wird kreiert, alles ist langsam und vorhersehbar." Die nächste Chance, dies zu ändern, hat Liverpool bereits am Mittwoch gegen den AFC Bournemouth im Achtelfinale des Ligapokals. Danach kommt es zum Duell mit dem "Special One" Jose Mourinho, der beim FC Chelsea um seinen Job kämpft - Klopp könnte Schicksal spielen.

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Einstweilen hat er aber genug damit zu tun, seiner Elf wieder Selbstvertrauen einzuimpfen. "Wir sind auf einem guten Weg, aber damit das jeder sieht, müssen wir Spiele gewinnen", sagte er. Nur wie? Klopp war gegen Southampton zwar "mit vielen Dingen zufrieden", aber nur zwei Klubs haben nach zehn Spielen weniger Tore auf dem Konto als der Tabellen-Neunte (neun). Dem gelang in nur einem Ligaspiel mehr als ein Treffer. Dazu kam am Sonntagabend "ein blödes Gegentor" (Klopp). Märchen lesen sich in der Tat anders.

(sid)
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