"Das war das Tor des Monats" Klopp meckert über Schiedsrichter und fehlende Winterpause
Liverpool · Jürgen Klopp kassierte in der Premier League mit Liverpool die erste Auswärtsniederlage seiner Amtszeit, haderte mit dem Referee und kritisierte die fehlende Winterpause.
Die Wut über den Referee entlud sich in beißender Ironie. "Es war ein klares Tor. Aber der Schiedsrichter hat sich wohl gedacht: Nun, wenn sie so schlecht spielen, bekommen sie auch dieses Weltklasse-Tor nicht", meinte Jürgen Klopp nach der 0:2-Niederlage seines FC Liverpool in der Premier League beim Abstiegsaspiranten Newcastle United.
Der neue Teammanager der Reds spielte auf die 80. Minute an, als Alberto Moreno den Ball zum 1:1 volley aus spitzem Winkel ins Tor schlenzte, der Schiedsrichter-Assistent an der Linie jedoch die Fahne wegen angeblicher Abseitsstellung hob. TV-Bilder bestätigen: Der Spanier stand keineswegs im Abseits.
"Das war vielleicht das Tor des Monats", so Klopp, der an der Seitenlinie alle Mühe hatte, einen Emotionsausbruch wie man ihn aus vergangenen Dortmunder Tagen kennt, zu verhindern.
Denn zuvor schon hatte Verteidiger Martin Skrtel den Ball mit dem Knie ins eigene Tor abgefälscht (69.). Es war "ein Weihnachtsgeschenk" für den Gegner, und für den ehemaligen Dortmunder Meistercoach ein gebrauchter Tag, weil das Team zudem den Beweis seiner aufsteigenden Form mehr als schuldig blieb. Dass seine Mannschaft in der Nachspielzeit auch noch den zweiten Treffer kassierte, machte den Pleiten-, Pech- und Pannentag für Klopp perfekt.
"Alles lief in diesem Spiel falsch: der Start, die Mitte und auch das Ende. Aber ich verliere lieber ein schlechtes Spiel als ein gutes", resümierte Klopp nach der ersten Auswärtsniederlage seit seinem Amtsantritt. Es war zudem die insgesamt zweite Niederlage nach zuvor sieben Siegen in acht Pflichtspielen. Dennoch behielt Liverpool aus Rang sieben Tuchfühlung zu den Europacup-Plätzen.
Genervt zeigte sich Klopp auch vom Terminkalender der Premier League: "Ich bekomme Nachrichten aus Deutschland, dass sie in zwei Wochen in Ferien gehen." In dieser Zeit, vom Beginn ihrer Pause bis zum Rückrundenstart der Bundesliga stünden für Liverpool hingegen zehn Spiele auf dem Plan.
Und weil es in der Premier League keine Winterpause gibt, möchte Klopp trotz Verletzungsproblemen in den vergangenen Wochen auf eventuelle Verstärkungen verzichten. "Ich möchte mit diesem Kader weiterarbeiten - wenn's recht ist", so der 48-Jährige auf der Pressekonferenz.