"Ich entschuldige mich. Der Junge kam in die Umkleidekabine und wir hatten dort ein kurzes Gespräch. Es ist erledigt. Es tut mir leid", sagte der belgische Nationalspieler, der für die Attacke in der 80. Minute des Spiels bei Swansea City die Rote Karte gesehen hatte, im klubeigenen "Chelsea-TV". Der nach britischen Medienberichten 17 Jahre alte Balljunge hatte wenige Stunden zuvor bei Twitter als selbst erklärter "King of Ball Boys" angekündigt, Zeit schinden zu wollen.

Champions-League-Sieger Chelsea hatte durch das 0:0 in Swansea den Einzug ins Endspiel des Ligapokals verpasst. Dort treffen die "Schwäne" am am 24. Februar im Londoner Wembleystadion auf den Viertligisten Bradford City, der sich sensationell gegen Aston Villa durchsetzte.

Beliebtes Twitter-Thema

In England äußerten sich schon zahlreiche Profis und Ex-Fußballer zu dem Fall. Der deutsche Ex-Nationalspieler Dietmar "Didi" Hamann, lange auf der Insel aktiv, twitterte: "Beide haben sich nach dem Spiel die Hand gegeben, nun wird die Polizei involviert. Die dürfte eigentlich was besseres zu tun haben." Englands Nationalspieler Rio Ferdinand von Manchester United twitterte: "Ein 17-jähriger Balljunge? Ich wusste gar nicht, dass Balljunge jetzt ein Beruf ist." Der englische Profi Joey Barton, bekannt für seine eigene Sichtweise, schrieb: "Das einzige Verbrechen, das Hazard begangen hat, war, dass er nicht fester zugetreten hat."

Die Partie in Swansea war überschattet worden durch den tätlichen Angriff von Hazard. Der 22-jährige Profi gab dem Balljungen hinterher eine Mitschuld. "Der Junge hat den Ball mit seinem Körper bedeckt und ich habe versucht, ihn zu bekommen. Ich denke, dass ich den Ball getroffen habe und nicht den Jungen", schilderte Hazard die Szene, die für Empörung sorgte. "Beide haben sich entschuldigt. Sie wissen, dass sie sich falsch verhalten haben", sagte Chelsea-Coach Rafael Benitez. Hazard droht nun eine Sperre von mindestens drei Spielen.

Das Hinspiel hatte Swansea an der Stamford Bridge in London überraschend mit 2:0 gewonnen. Der Ex-Cottbus-Keeper Tremmel, der im Liga-Pokal bei Swansea gesetzt ist, hatte zuvor vom "größten Spiel meiner Karriere" gegen den Champions-League-Sieger gesprochen. Der 34-Jährige erwies sich einmal mehr als beeindruckender Rückhalt des Teams von Coach Michael Laudrup.

Der einzige walisische Premier-League-Club spielt nun um den ersten großen Titel in der 101-jährigen Vereinsgeschichte. Die "Swans" treffen am 24. Februar in Wembley auf den Sensations-Finalisten Bradford City: Der Viertligist hatte sich gegen Aston Villa durchgesetzt.