0:1 gegen Burnley Liverpools Serie von 68 ungeschlagenen Heimspielen ist gerissen

Liverpool · Liverpools Serie von 68 ungeschlagenen Heimspielen ist gerissen. Die Elf von Jürgen Klopp verlor geegen den FC Burnley mit 0:1. Der englische Meister wartet nun bereits seit fünf Ligaspielen auf einen Sieg.

 Kurz vor der Pause geraten die Spieler des FC Liverpool und des FC Burnley aneinander.

Kurz vor der Pause geraten die Spieler des FC Liverpool und des FC Burnley aneinander.

Foto: AP/Clive Brunskill

Jürgen Klopp lachte kurz auf, als er nach Erklärungen für das schmerzhafte Ende seiner 1370 Tage langen Heimserie rang. Der Teammanager des FC Liverpool konnte nur schwer glauben, was gerade auf dem Rasen des Anfield Stadiums passiert war. "Wir haben ein Spiel verloren, das eigentlich unmöglich zu verlieren ist", sagte der Coach nach der ernüchternden 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den FC Burnley. Es war ein weiterer bitterer Rückschritt oder, wie Klopp sagte: "Ein harter, harter Schlag ins Gesicht."

Denn der englische Meister muss ernsthaft um die Titelverteidigung fürchten, da macht sich auch Klopp keine Illusionen. "Wenn ich hier nun sitze, gegen Burnley verliere, wir viermal in Folge nicht getroffen haben und ich dann noch über das Titelrennen reden würde - wie dumm wäre das?", grummelte der sichtlich genervte 53-Jährige und fasste damit die aktuelle Situation gut zusammen.

Fünfmal in Serie hat Liverpool nicht gewonnen, das vergaß Klopp zu erwähnen. Mit 34 Punkten und Platz vier sind es daher sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Manchester United. Dass Klopps Team nach 68 Spielen ohne Niederlage nun auch zu Hause nicht mehr unbesiegbar ist, hat dabei wenig Einfluss auf die konkrete Lage, aber in der konkreten Lage ist es ein weiteres Argument für die Kritiker.

Am 23. April 2017 hatten die Reds zuvor in der Liga daheim verloren (1:2 gegen Crystal Palace). Damals standen noch kein Champions-League-Sieg und kein Premier-League-Titel in Klopps Vita. Mittlerweile ist er Welttrainer, hat die Meisterschaft nach 30 Jahren nach Anfield zurückgebracht und nährte eine bestimmte Erwartungshaltung. Folglich wird er in einer der schwierigsten Perioden seiner seit 2015 andauernden Amtszeit zur Rechenschaft gezogen.

Er selbst ist dabei sein schärfster Ankläger. Dass seine Stars Mohamed Salah, Sadio Mane und Roberto Firmino momentan nicht zünden, sieht er als sein Versäumnis: "Vielleicht war ich nicht überzeugend genug. Oder ich konnte ihnen nicht genug Selbstbewusstsein mitgeben." Das angekratzte Selbstverständnis der Reds ist derzeit in der Tat ein Thema. Wie Klopp treffend beschrieb, sei Selbstvertrauen "wie eine kleine Blume, und auf die ist offensichtlich gerade jemand draufgetreten".

Auffällig gegen Burnley, das durch einen verwandelten Foulelfmeter von Ashley Barnes (83.) triumphierte, war wieder einmal Liverpools schwaches Spiel im letzten Drittel. Es ist schon länger ein Problem, dass Liverpool trotz spielerischer Überlegenheit zu selten hinter die Ketten des Gegners kommt. Und wenn man zu Chancen kam, wurden sie zuletzt zu sorglos vergeben. Zu nennen wäre da gegen Burnley vor allem Divock Origi (43.), der den Ball, alleine auf das Tor zulaufend, an die Latte drosch.

Die Missstände zu beheben, sei aber "keine Raketenwissenschaft", so Klopp: "Ich muss klarer machen, was in den richtigen Momenten zu tun ist. Und dann werden wir wieder Tore schießen." Die nächste Möglichkeit dafür gibt es am Sonntag (18.00 Uhr/DAZN) in der vierten Runde des FA Cups bei Manchester United. Das Ziel? Überzeugend weiterkommen, damit in Liverpool bald ein neues Blümchen wächst.

(old/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort