Nach Vorwürfen von ManCity-Spieler Sterling FC Chelsea verhängt Stadionverbote gegen mutmaßliche Rassisten

London · Wegen mutmaßlich rassistischer Beleidigungen gegen Fußball-Nationalspieler Raheem Sterling hat der englische Spitzenklub FC Chelsea einige Verdächtige mit vorläufigen Stadionverboten belegt. Jürgen Klopp forderte harte Strafen.

 Raheem Sterling (l.) soll im Spiel beim FC Chelsea rassistisch beledigt worden sein.

Raheem Sterling (l.) soll im Spiel beim FC Chelsea rassistisch beledigt worden sein.

Foto: AP/Tim Ireland

Nach Rassismusvorwürfen von Englands Fußball-Nationalspieler Raheem Sterling hat der FC Chelsea vier Personen bis auf Weiteres mit einer Stadionsperre belegt. Die Sperre gelte zunächst, solange die Ermittlungen andauern, teilten die Blues am Montag mit.

Sterling, Stürmer von Manchester City, hatte nach der 0:2-Niederlage bei Chelsea am Samstagabend berichtet, er sei von Zuschauern beleidigt worden. Die Polizei leitete daraufhin Ermittlungen ein. In sozialen Medien kursierte ein Video, das die angeblichen Beleidigungen zeigen soll und nach Angaben der Polizei im Rahmen der Untersuchung ausgewertet wird.

Der FC Chelsea, dessen Anhänger in der Vergangenheit mehrfach wegen rassistischer Vorfälle unangenehm aufgefallen waren, verurteilte das Verhalten. „Der FC Chelsea findet alle Formen diskriminierenden Benehmens abscheulich, und wenn es Beweise geben sollte, dass sich Karteninhaber an rassistischem Verhalten beteiligt haben, wird der Club drastische Maßnahmen einleiten, auch Stadionsperren“, hieß es in der Erklärung. „Außerdem werden wir jegliche strafrechtliche Verfolgung voll und ganz unterstützen.“

Klopp fordert Strafen und lobt Sterling

Am Sonntag hatte sich Sterling auf Instagram geäußert. „Wie man an meiner Reaktion sieht, musste ich lachen, weil ich nichts Besseres erwarte“, sagte er mit Bezug auf das Video. Sterling, der in der Vergangenheit häufiger im Zentrum öffentlicher Kritik und Anfeindungen stand, hatte britischen Medien wegen angeblich tendenziöser Berichterstattung eine Mitschuld vorgeworfen.

Jürgen Klopp, Trainer von Chelseas und Citys Liga-Rivalen FC Liverpool, äußerte sich ebenfalls. "Solange die Leute dumm genug sind, so etwas zu tun, müssen sie bestraft werden", sagte Klopp am Montag. Angesprochen auf seinen Spieler sagte Klopp: "Seine Reaktion war brillant", und weiter: "Diese Leute verdienen keinen Respekt. Ich bin nicht überrascht, dass so etwas immer noch passiert. Aber mir gefällt, dass wir darauf mit dem Finger zeigen."

(dpa)
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