Manchester United buhlt weiter um DFB-Kapitän Bayern tauscht angeblich Schweinsteiger gegen Di Maria

München · Die Zukunft von DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger ist weiter ungewiss, ein Abschied von Bayern München wird angeblich wahrscheinlicher.

Bastian Schweinsteiger – Leader und Weltmeister
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Das ist Bastian Schweinsteiger

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Der Münchner Sommer hat noch nicht richtig Fahrt aufgenommen. Erst für Mitte kommender Woche werden Temperaturen von an die 30 Grad erwartet, und dann dürfte auch Bastian Schweinsteiger langsam in Erklärungsnot kommen. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat sich ja zuletzt bei Fragen nach seiner Zukunft damit rausgeredet, mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge Gespräche für Sommer verabredet zu haben. Und jetzt, meinte er vor zwei Wochen, sei ja erst "Frühsommer".

Doch in die Causa kommt nun plötzlich Tempo, und das hat wenig mit dem Münchner Wetter zu tun. Die "Sport Bild" will erfahren haben, dass der FC Bayern und Interessent Manchester United an einem spektakulären Tauschgeschäft arbeiten: Die Münchner erhalten den argentinischen Flügelspieler Angel Di Maria, United-Teammanager Louis van Gaal im Gegenzug Wunschspieler Schweinsteiger sowie ein hübsches Millionensümmchen als Entschädigung. Ein Kuhhandel mit Weltmeister? Schwer vorstellbar.

Zwar haben die Bayern ihr Bemühen um Di Maria im Lichte der jüngsten Meldungen zur weiterhin angeschlagenen Gesundheit ihres Superstars Franck Ribery intensiviert; ihr Technischer Direktor Michael Reschke reiste zur Beobachtung des Angreifers zur Copa America. Doch Rummenigge hat zuletzt betont, Schweinsteiger nur dann ein Jahr vor Ende seines Vertrages abzugeben, "wenn Bastian mit einem konkreten Wunsch auf uns zukommen würde". Und das sei "nicht der Fall". Stand: Frühsommer.

Erstes großes Turnier als DFB-Kapitän

Denkt Schweinsteiger um? Stellt er sich in der EM-Saison einer derart großen, neuen Herausforderung? "An Bastians Stelle würde ich noch ein, zwei Jahre bleiben. So lange kann er noch Top-Leistungen bringen", sagte Franz Beckenbauer dazu vor wenigen Tagen. Schweinsteiger will die Nationalmannschaft in zwölf Monaten zum ersten Mal als Kapitän in ein großes Turnier führen — dass er davor erstmals als Profi den Verein wechselt und seinen Herzensklub verlässt, scheint wenig wahrscheinlich.

"Eine Umstellung auf eine andere europäische Spitzen-Liga ist in dem Alter schwer", gab Beckenbauer zu bedenken: "Er hat immer mit hohem Kraftaufwand gespielt, hat viele Jahre auf hohem Niveau in den Knochen. Das zehrt. Seine Karriere kann er später in den USA ausklingen lassen." Die dortige Profiliga MLS ist sicher eine Option — nach der EM 2016 in Frankreich.

Lothar Matthäus riet Schweinsteiger in der vergangenen Woche trotzdem zu einem sofortigen Wechsel — unter der Prämisse, dass ein Topklub wie Manchester ihm ein Angebot unterbreitet. "Pep Guardiola hat in den vergangenen zwölf Monaten gezeigt, dass er nicht mehr groß auf Bastian Schweinsteiger setzt", begründete der Weltmeister von 1990 in der "Sport Bild" seinen Rat.

Bayern-Coach Guardiola hat mit Philipp Lahm und Xabi Alonso zwei hoch dekorierte Alternativen für wohl nur eine Planstelle im defensiven Mittelfeld, Schweinsteigers Lieblingsposition. Dazu stehen Sebastian Rode, Zugang Joshua Kimmich, Rückkehrer Pierre-Emile Höjbjerg oder die für die Abwehr vorgesehenen Javi Martinez und David Alaba als Ersatz zur Verfügung. Schweinsteiger weiß um die Konkurrenzsituation. Aber für eine Flucht nach 17 Jahren FC Bayern braucht es wohl überzeugendere Argumente als ein paar ehrgeizige Mitspieler.

(sid)
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