FA-Cup-Finale gegen Chelsea Mertesacker ist Arsenals Hoffnungsträger

London/Köln · Der lange verletzte Weltmeister Per Mertesacker soll im FA-Cup-Finale gegen den FC Chelsea die Abwehrprobleme des FC Arsenal lösen. Mesut Özil steht bei den "Gunners" derweil in der Kritik.

 Per Mertesacker.

Per Mertesacker.

Foto: rtr, mb

Ausgerechnet Per Mertesacker soll für den FC Arsenal die Kastanien aus dem Feuer holen. Der rund ein Jahr verletzte Weltmeister ist beim FA-Cup-Finale im englischen Fußball-Tempel Wembley gegen den Londoner Stadtrivalen FC Chelsea am Samstag (18.30 Uhr/Eurosport1) der Hoffnungsträger der Gunners. Aber auch Mertesackers offenbar abwanderungswilliger Weltmeister-Kollege Mesut Özil, der zuletzt heftige Kritik einstecken musste, steht nach einer bislang total verkorksten Saison beim Rekord-Pokalsieger im Fokus.

"Özil war nicht da, als die Mannschaft ihn am meisten gebraucht hat. War er verletzt? War er krank?", lästerte Gunners-Legende Martin Keown bei Sky Sports über den 28-Jährigen. Zuletzt hatte auch der ebenfalls umstrittene Arsenal-Teammanager Arsene Wenger an den Führungsqualitäten von Özil gezweifelt. Dennoch wird der 67-Jährige, dessen Zukunft bei Arsenal wohl auch vom Ausgang des Pokalfinale abhängig ist, mangels Alternativen erneut auf Özil setzen.

Während Özil immerhin über reichlich Spielpraxis verfügt, wird dessen früherer Bremer Vereinskollege Mertesacker nach rund 13 Monaten ohne Startelfeinsatz gegen die Blues ins kalte Wasser geworfen. "Ich habe zwar lange Zeit nicht von Beginn an gespielt, aber das ist kein Problem. Ich fühle mich fit und stehe bereit, notfalls auch für 120 Minuten", sagte der 32-Jährige, der nach seiner schweren Knieverletzung am vergangenen Wochenende gegen den FC Everton (3:1) sein Comeback gefeiert hatte.

Wenger deutete bereits an, dass Mertesacker von Beginn an spielt. Denn Arsenal plagen in der Defensive große Personalsorgen. Kapitän und Abwehrchef Laurent Koscielny ist gesperrt, in Gabriel (Knie) fällt ein weiterer Innenverteidiger aus. Und auch hinter Weltmeister Shkodran Mustafi (Oberschenkel) steht ein dickes Fragezeichen.

Wenger, der mit Arsenal erstmals seit 1998 die Champions League verpasst hat, könnte bei einer Pokalpleite gegen die Blues nach 21 Jahren bei den Kanonieren seine Papiere bekommen. "Die Diskussionen über den Trainer dürfen uns nicht belasten", sagte Mertesacker, "das müssen wir ausblenden".

Während der erfolgreichste Coach in der Arsenal-Klubgeschichte um seinen Job bangen muss, sitzt Antonio Conte auf der anderen Seite fest im Sattel. Der Italiener will seine erste Saison an der Stamford Bridge mit dem Double krönen: "Das wäre ein Traum."

Überschattet wird das Finale vom Terroranschlag Anfang der Woche in Manchester. Chelsea hatte aus Respekt vor den 22 Toten und den vielen Verletzten bereits seine für Sonntag geplante Meister- bzw. Doublefeier abgesagt. "Angesichts der tragischen Ereignisse von Montag fällt es schwer, sich auf das Spiel zu freuen", sagte Chelseas Ersatzkapitän Gary Cahill. Auch Arsenal würde im Falle des Triumphes auf eine große Party verzichten. Rund um Wembley wurden die Sicherheitsmaßnahmen an diesem Wochenende noch einmal drastisch verstärkt.

(sid)
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