FA-Cup-Finale ManUnited will für Ferguson siegen - Chelsea die Saison retten

Manchester United befindet sich auf einer Mission. Im Finale des FA Cups gegen den FC Chelsea kennt der englische Rekordmeister nur ein Ziel: den Pokal gewinnen - für Sir Alex Ferguson. Die „Blues“ können derweil mit einem Sieg eine enttäuschende Saison retten.

FA-Cup-Finale: Manchester United will für Alex Ferguson siegen
Foto: dpa/Adam Davy

"Wir wollen den Titel für ihn nach Hause bringen", sagte Uniteds Mittelfeldspieler Scott McTominay.

Die Trainerlegende Ferguson musste Anfang des Monats wegen einer Hirnblutung notoperiert werden, ist mittlerweile aber auf dem Weg der Besserung und hat die Intensivstation verlassen. Dennoch berührt sein Zustand immer noch den gesamten Klub.

Und natürlich auch McTominay. Der schottische Nationalspieler spielt seit seinem fünften Lebensjahr im Klub, der so lange von Ferguson geprägt wurde. Zuletzt postete er in den sozialen Netzwerken ein Foto, das ihn als kleinen Jungen mit dem "Boss" zeigt.

Die Fans des englischen Rekordmeisters wollen Ferguson zudem mit einer überdimensionalen Fahne im Wembley-Stadion würdigen. Der ganze Klub kämpft für den erfolgreichsten Übungsleiter im britischen Fußball.

Mit Fergusons Geist will die Mannschaft von Trainer Jose Mourinho eine durchwachsene Saison doch noch mit einer Trophäe abschließen. In der Liga landete United zwar auf Rang zwei, es war die beste Platzierung seit Fergusons Abschied vor fünf Jahren, doch der Rückstand auf Meister und Stadtrivale Manchester City betrug 19 Punkte. Ein ernsthafter Kandidat auf den Titel war United nicht.

In der Champions League scheiterte der Klub schon im Achtelfinale am FC Sevilla. Die Debatten über Mourinhos wenig attraktiven Ergebnisfußball und das angeblich schlechte Verhältnis des Trainers zum französischen Nationalspieler Paul Pogba bestimmten die Spielzeit.

Mit einem Triumph im prestigeträchtigen FA Cup könnte der Klub seine Fans versöhnen. "Es lief in der Liga und den anderen Wettbewerben nicht alles nach Plan. Jetzt peilen wir den Pokal an. Manchester United ist auf Titeln gebaut", sagte McTominay. Zum bislang letzten Mal war United 2016 in dem Wettbewerb erfolgreich.

Auch Gegner Chelsea will mit einem Sieg im Finale eine enttäuschende Saison retten. Der Meister des vergangenen Jahres landete in dieser Spielzeit nur auf dem fünften Platz und verpasste damit die Qualifikation zur Champions League. Für Trainer Antonio Conte dürfte nach dem Endspiel von Wembley Schluss sein. Seine Ablösung gilt schon seit Monaten als beschlossene Sache, auch der erste Sieg im FA Cup seit 2012 würde an seiner Lage vermutlich nichts ändern.

Mittelfeldspieler Cesc Fabregas hofft, dass die Mannschaft die Nebengeräusche ausblenden kann. "Im Fußball ist es so: Wenn du gewinnst, bist du der Beste. Wenn du verlierst, wirst du angezweifelt. So einfach ist das", sagt er.

Der Fokus im Endspiel wird auf den beiden Trainern liegen, auch wegen eines privaten Streits. Der ehemalige Chelsea-Coach Mourinho hat seine Kollegen in dieser Saison als "Clowns" bezeichnet, was vor allem als Attacke auf Conte gedeutet wurde.

Der Italiener warf Mourinho daraufhin Gedächtnisverlust vor und nannte ihn im Verlauf des Zwists einen "kleinen Mann" und "falsch". Angeblich haben sich die Wogen mittlerweile wieder geglättet. Mourinho lud Conte nach eigenen Angaben nach Uniteds 2:1-Heimsieg gegen Chelsea Ende Februar in sein Büro ein.

"Wir haben gesprochen, alles ist in Ordnung", sagt der Portugiese. Es wird interessant zu sehen sein, ob der frische Frieden auch das Finale von Wembley übersteht.

(SID)
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