Premier League spielt durch England "zwischen den Jahren" im Fußballstress

Frankfurt (rpo). Die Woche "zwischen den Jahren" hat es für Fußballfans in sich. Zumindest auf der britischen Insel. Denn während die hiesigen Elitekicker bei ihren Familien von den Strapazen der Hinrunde erholen, macht die englische Premier League durch. Beginnend mit dem zweiten Weihnachtstag lässt sie die Teams drei Mal innerhalb von sieben Tagen antreten.

Für die deutschen "Legionäre" im Fußball-Mutterland sieht der Spielplan am Sonntag sogar eine Bescherung der besonderen Art vor. Denn am so genannten "Boxing day" treffen im Duell zwischen Meister Arsenal London und dem FC Fulham möglicherweise Nationaltorhüter Jens Lehmann und der ebenfalls früher "auf Schalke" spielende Moritz Volz aufeinander. Jung-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger muss gleichzeitig mit Aston Villa bei Spitzenreiter Chelsea London und seinem Nationalmannschafts-Kollegen Robert Huth antreten.

Für Lehmann, Hitzlsperger und Huth könnte der zweite Weihnachtstag allerdings unfreiwillig wenn schon nicht besinnlich, so doch zumindest ruhig ablaufen. Lehmann war zuletzt bei seinem Trainer Arsene Wenger nur noch zweite Wahl und sieht sportlich alles andere als einem frohen Fest entgegen. Hitzlsperger laboriert noch an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel und Huth an einer Sprunggelenk-Verletzung.

Nach den Festtagen geht es Schlag auf Schlag weiter. Am Dienstag folgt der 20. Spieltag der Liga, und wenn in Deutschland am 1. Januar die Nation kollektiv ihren Silvester-Rausch ausschläft, kicken die Briten schon wieder. Dabei droht vor allem Dietmar Hamann buchstäblich der "Blues", denn der Vize-Weltmeister empfängt mit Rekordmeister FC Liverpool die "Blauen" aus Chelsea.

"Boxing Day" für ganze Familie

An den Stress "zwischen den Jahren" hat sich Hamann, der 1998 vom deutschen Rekordtitelträger Bayern München an die Anfield Road gewechselt war, inzwischen gewöhnt. "Ein oder zwei Wochen Pause täten bei der langen Saison zwar gut, aber das hat hier eben Tradition. Vor allem der 'Boxing day' ist für die Engländer ein ganz spezieller Tag. Da geht die ganze Familie ins Stadion", erklärt der 31-Jährige die Mentalität in seiner Wahlheimat.

Zwar feiert auch Hamann an Heiligabend wie immer im Kreis der Familie, doch die Weihnacht-Plätzchen von Ehefrau Tina stehen ebenso auf der Tabu-Liste wie eine ausgelassene Feier zu Silvester. "Einige Kollegen sind schon anfällig und müssen aufpassen, dass sie nicht das ein oder andere Glas zu viel trinken", erklärt der gebürtige Münchner, dessen Vertrag bei den "Reds" in Kürze verlängert werden soll. Ein guter Grund, trotz allen Stresses wenigstens einmal anzustoßen.

(sid)
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