Argentiniens Aus bei der Copa América Lionel Messi - sein ewiges Scheitern im Nationaltrikot
Düsseldorf · Der Traum von Lionel Messi von einem großen Titel mit Argentinien ist erneut geplatzt. Das Scheitern im Nationaldress zieht sich wie ein roter Faden durch seine Karriere. Mit dem FC Barcelona gewann er alles, mit Argentinien nichts.
Argentinien ist im Halbfinale der Copa America gegen die rivalisierten Brasilianer ausgeschieden. Es war nicht das erste Mal, dass Lionel Messi mit der Albiceleste ein großes Spiel verlor. Nicht wenige Fans der Gauchos sind enttäuscht von dem Mann, der in Maradonas Fußstapfen treten sollte. Wir blicken zurück auf seine größten Niederlagen.
Messis erste große Niederlage war das Finale der Copa América 2007. Damals hieß der Gegner auch Brasilien. Zwar hatte die argentinische Mannschaft bis dahin ein gutes Turnier gespielt, doch gegen die Selecao war das Team von Trainer Alfie Basile klar unterlegen und musste sich mit 0:3 geschlagen geben.
Die Deutschen als Angstgegner
Drei Jahre später kam dann die WM in Südafrika. Die Argentinier, die damals von Diego Maradona trainiert wurden, qualifizierten sich souverän als Gruppensieger für das Achtelfinale und schlugen dort Mexiko mit 3:1. Jedoch mussten sie, wie schon 2006, im Viertelfinale gegen Deutschland antreten und hatten auch dieses Mal das Nachsehen. Dank eines Doppelpacks von Miroslav Klose sowie Treffern von Thomas Müller und Arne Friedrich gewann die deutsche Elf mit 4:0. Eine Demütigung.
Bei der darauffolgenden WM im Nachbarland Brasilien 2014 gewann die argentinische Nationalmannschaft kein einziges Spiel mit mehr als einem Tor Unterschied, erreichte aber dennoch zum ersten Mal seit 1990 ins Finale. Messi gelang es nicht, sich für die Niederlage zu revanchieren. Stattdessen schoss Mario Götze in der Verlängerung das entscheidende Tor, Deutschland wurde zum vierten Mal Weltmeister.
Da war es auch ein schwacher Trost, dass Messi zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, zumal selbst sein Landsmann und früherer Trainer Maradona die Wahl kritisierte.
Finalfluch gegen Chile
2015 schoss sich die argentinische Mannschaft durch einen fulminanten 6:1-Sieg gegen Paraguay ins Finale der Copa America. Gegen Chile ging die Mannschaft als Favorit ins Spiel, doch die Chilenen setzten sich nach einer torlosen Partie im Elfmeterschießen gegen Argentinien durch. Zunehmend geriet Messi als Kapitän und größter Star der Mannschaft in die Kritik. Die argentinische Zeitung „La Nacion“ schrieb, dass selbst der eher als Arbeiter bekannte Javier Mascherano wie schon bei der WM mehr Magie ausgestrahlt als Messi habe.
Da 2016 der südamerikanische Verband CONMEBOL 100 Jahre alt wurde, fand die Copa América nur ein Jahr später als Sonderausgabe erneut statt.
Gegen Bolivien, Panama, Venezuela und die USA fuhr die Messi-Elf torreiche Siege ein und erhielt so die Chance, sich für die verlorene Finalniederlage aus dem Vorjahr zu revanchieren, denn es kam erneut zum Duell mit den Chilenen. Doch Messis Team verlor wieder im Elfmeterschießen. Zu allem Überfluss verschoss er selbst sogar einen Elfmeter. Nach dem Spiel gab er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt, kehrte allerdings nach etwas mehr als einem Monat zurück.
Erhält Messi noch eine Chance?
Bei der WM 2018 kegelte der spätere Weltmeister Frankreich die Argentinier bereits im Achtelfinale aus dem Turnier. Viele Chancen würde Messi nicht mehr erhalten, einen Titel für Argentinien zu gewinnen. Seit 26 Jahren warten die Argentiner auf einen Titel. Da gewannen sie zuletzt die Copa. „Ich will meine Karriere beenden und etwas mit der Seleccion gewinnen", sagte der 32-Jährige vor dem Beginn der diesjährigen Copa América. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Nach dem 0:2 gegen den Gastgeber Brasilien erwies sich der Kapitän als schlechter Verlierer und schimpfte über den Schiedsrichter.
Bei der nächsten WM-Endrunde, die in Katar stattfindet, wäre der argentinische Superstar bereits 34 Jahre alt. Es ist also gut möglich, dass einer der besten Fußballer der Geschichte abtritt, ohne einen einzigen Titel als Nationalspieler geholt zu haben. Auffällig ist auch, dass Messi an seine Leistungen beim FC Barcelona nur selten anknüpfen kann, wenn er sich das Trikot der Albiceleste überstreift. Dieser Makel könnte an ihm haften bleiben.