Copa America Klinsmanns US-Boys verlieren Spiel um Platz drei

Glendale · Für die USA endet die Copa America Centenario so, wie sie am 3. Juni beginnt - mit einer Niederlage gegen Kolumbien. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klinsmann verliert am Samstag das kleine Finale mit 0:1. Die Gesamtbilanz fällt durchwachsen aus.

Kolumbien gewinnt Spiel um Platz drei
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In die Sportgeschichtsbücher schrieb sich Jürgen Klinsmann diesmal nicht ein. Doch trotz des verlorenen Spiels um Platz drei bei der Copa America Centenario zog der Fußball-Nationaltrainer der USA ein positives Fazit — wenngleich die Turnierbilanz durchwachsen ausfiel. "In einem bedeutungslosen Spiel um Platz drei eine solche Leistung zu zeigen, verdient ein riesen Kompliment", sagte Klinsmann nach der 0:1 (0:1)-Niederlage im kleinen Finale am Samstag (Ortszeit) gegen Kolumbien. Mit einem Sieg in Glendale/Arizona hätte die USA den größten Erfolg seit Bestehen dieses kontinentalen Titelkampfes gefeiert.

Das Fazit von Klinsmann fiel trotzdem positiv aus: "Die Spieler haben heute gemerkt, dass sie mit ähnlichem Einsatz und der nötigen Aggressivität mit diesen Spitzenteams mithalten können. Unter die letzten Vier gekommen zu sein, ist ein großer Erfolg. Die Spieler können stolz auf sich sein."

Mit Platz vier egalisierten die US-Boys aber zumindest ihre bislang beste Turnierplatzierung aus dem Jahr 1995. Und 22 Tage nach dem 0:2 zum Turnierauftakt gegen Kolumbien zeigte sich die Klinsmann-Elf diesmal ebenbürtig, traf aber erneut trotz guter Chancen das Tor nicht. "Ich denke, wir hätten gewinnen sollen. Und ich bin der Meinung, wir haben Schritte in die richtige Richtung gemacht - darauf können wir aufbauen", meinte Torwart Tim Howard.

Die Gastgeber beendeten das Turnier mit drei Siegen und drei Niederlagen. Ein Erfolg zum Abschluss wäre für Klinsmann wichtig gewesen. Denn die drei Siege gegen den Weltranglisten-23. Costa Rica, Paraguay (44.) sowie Ecuador (13.) kamen gegen Teams, die nicht zu den Top-Nationen gehören. Bei den Niederlagen gegen Vizeweltmeister Argentinien (0:4) sowie den Weltranglisten-Dritten Kolumbien blieben die Gastgeber torlos - und die Gegner wurden von den USA kaum gefordert.

Dabei hatte Klinsmann bei seinem Amtsantritt vor fast fünf Jahren betont, dass es sein Ziel sei, die USA langfristig unter den besten zehn Nationen der Welt zu etablieren und mit den Großen auch spielerisch mithalten zu können. Zwar haben die Amerikaner unter dem ehemaligen deutschen Bundestrainer beachtliche Siege in Mexiko, Italien, den Niederlanden sowie gegen Weltmeister Deutschland erzielt - dies waren alles Freundschaftsspiele. Derzeit werden die USA im globalen Ranking nur auf Position 31 geführt.

Den einzigen Treffer in einer vor allem nach dem Seitenwechsel abwechslungsreichen Partie erzielte Carlos Bacca in der 31. Minute für Kolumbien. Die größten Chancen für die US-Boys hatten Clint Dempsey (51. Minute), dessen Freistoß Kolumbiens Schlussmann David Ospina mit einer Glanzparade aus dem Winkel holte, sowie Bobby Wood. Der künftige HSV-Stürmer scheiterte am Pfosten (63.). Für die Gäste traf Juan Cuadrado die Querlatte (61.).

Im Finale kommt es am Sonntag in East Rutherford/New Jersey zu einer Neuauflage des Vorjahres-Endspiels zwischen Titelverteidiger Chile und Argentinien.

(areh/dpa/sid)
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