Eklat bei Ballon-d'Or-Verleihung Siegerin Ada Hegerberg soll mit Hintern wackeln

Paris · Bei der Verleihung des Ballon d’Or ist es zu einem Eklat gekommen. DJ Martin Solveig fragte die als weltbeste Fußballerin ausgezeichnete Ada Hegerberg nach der Trophäen-Übergabe, ob sie twerken wolle. Mittlerweile hat sich Solveig entschuldigt.

Kopfschütteln und Verärgerung nach der Verleihung des Ballon d'Or an die Norwegerin Ada Hegerberg als weltbeste Fußballerin: Der Moderator Martin Solveig fragte sie bei der Preisverleihung auf der Bühne am Montagabend in Paris, ob sie „twerken“ wolle, also tief in der Hocke mit dem Po wackeln.

Die 23-Jährige von Olympique Lyon, die als erste Spielerin mit der Auszeichnung des französischen Fachmagazins „France Football“ bedacht wurde, reagierte sichtlich entsetzt auf die Frage, verlor ihr Lächeln, wandte sich mit einem abrupten „Nein“ und versteinertem Gesicht ab.

Die Frage des Moderators löste in den sozialen Netzwerken heftige Reaktionen aus, ihm wurden Respektlosigkeit und Sexismus vorgeworfen. Einer der prominentesten Kritiker war der britische Tennis-Star Andy Murray. „Ein weiteres Beispiel für den lächerlichen Sexismus, den es noch immer im Sport gibt“, schrieb der zweimalige Wimbledonsieger: „Warum müssen sich Frauen immer noch mit solchem Scheiß abgeben?“

Zuvor hielt die Preisträgerin eine eindrucksvolle Rede, in der sie alle jungen Mädchen dazu aufforderte an sich zu glauben, dann könnten sie alles schaffen. Die Norwegerin erklärte, dass diese erste Auszeichnung des Ballon d'Or auch für Frauen ein sehr großer Schritt für den Frauen-Fußball sei und diese Entwicklung weitergehen müsse.

Bei den Männern gewann der Kroate Luka Modric den Ballon d'Or gewonnen. Der Mittelfeld-Starvon Real Madrid beendete damit eine Serie: Seit 2008 war die Auszeichnung jeweils fünf Mal an den Portugiesen Cristiano Ronaldo und den Argentinier Lionel Messi gegangen.

Modric setzte sich in der diesjährigen Abstimmung unter ausgewählten Journalisten gegen seinen früheren Real-Teamkollegen Ronaldo durch. Der Superstar von Juventus Turin hatte den Ballon d'Or 2008, 2013, 2014, 2016 und 2017 geholt. Barcelonas Messi - Sieger von 2009, 2010, 2011, 2012 und 2015 - wurde diesmal Fünfter. Der 33-jährige Modric war schon im September vom Weltfußball-Verband Fifa als Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet worden und zuvor zu Europas Fußballer des Jahres gewählt worden.

(dpa/old)
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