Ex-Wolfsburger Dost verletzt Vermummte stürmen Trainingsgelände von Sporting Lissabon

Lissabon · Der portugiesische Traditionsclub Sporting Lissabon steckt in der Krise: Zuletzt verpasste die Mannschaft auch die Qualifikation für die Königsklasse. Am Dienstag stürmen Maskierte auf das Trainingsareal und attackieren das Team. Es gibt Verletzte.

 Der ehemalige Wolfsburger Bas Dost (l.) im Trikot von Sporting Lissabon

Der ehemalige Wolfsburger Bas Dost (l.) im Trikot von Sporting Lissabon

Foto: afp

Bei schweren Krawallen auf dem Trainingsgelände von Sporting Lissabon ist Stürmer Bas Dost von Vermummten am Kopf verletzt worden. Medienberichten zufolge haben 50 Maskierte am Dienstagnachmittag das Areal des portugiesischen Erstligisten gestürmt. Sie hätten randaliert und sich aggressiv gegenüber Spielern, Trainern und Mitarbeitern verhalten, teilte der Club mit. Dabei erlitt der 28-jährige Niederländer, der vor dem Wechsel zu Sporting vor knapp zwei Jahren beim VfL Wolfsburg in der Bundesliga gespielt hatte, die Kopfverletzung - im Internet kursierende Fotos zeigen ihn mit einer Wunde an der Stirn.

Assistenztrainer Mário Monteiro sei ebenfalls verletzt worden, berichtete die portugiesische Zeitung „Público“. Die Angreifer hätten auch versucht Coach Jorge Jesus zu attackieren, der aber offenbar ohne Blessuren davonkam. Die Mannschaft wurde offenbar in der Umkleide von den Vermummten überrascht, die Medienberichten zufolge unter anderem mit Gürteln und Eisenstangen bewaffnet waren.

Am Wochenende hatte Sporting am letzten Liga-Spieltag eine 1:2-Niederlage gegen Maritimo Funchal kassiert und damit die Qualifikation für die Champions League verpasst. Am kommenden Sonntag (20. Mai) trifft der Club im Pokalfinale auf Außenseiter CD Aves. Einige Spieler denken nun laut „Público“ darüber nach, bei der Partie im Estadio Nacional do Jamor aus Sicherheitsgründen gar nicht anzutreten.

In einer Mitteilung verurteilte der Club den Angriff der Chaoten: „Sporting ist nicht das, Sporting kann das nicht sein.“ Man werde alles dafür tun, um das Geschehene aufzuklären und Strafen für die Verantwortlichen einzufordern, hieß es weiter. Auch die portugiesische Liga verurteilte die Attacke: „Die Täter sind keine Fußball-Fans, sondern Kriminelle.“ Die Generalstaatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung zu dem Vorfall ein.

In der Nacht auf Mittwoch versammelten sich Anhänger des Clubs, um ein Zeichen gegen die Attacke zu setzen. Via Twitter teilte Sporting Fotos der Aktion. Auf ihnen ist zu sehen, wie die Anhänger ein großes Bild von Dost in die Luft halten. Auf einem Banner stand mit Verweis auf die große Anhängerschaft des Clubs und die wenigen Chaoten: „50 sind nicht 3,5 Millionen.“ Auf einem anderem hieß es: „Gegen die Gewalt (...) für Sporting“.

(dpa)
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