Stadion des deutschen WM-Triumphs Das Maracanã ist völlig heruntergekommen

Rio de Janeiro · Im Sommer 2014 erzielte Mario Götze hier das entscheidende Tor gegen Argentinien, noch im Sommer gingen im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro die prunkvolle Schlussfeier der Olympischen Spiele über die Bühne. Inzwischen ist das Stadion jedoch völlig heruntergekommen.

Wegen unbezahlter Rechnungen ist in dem seit Wochen geschlossenen Maracanã auch noch der Strom komplett abgestellt worden. Der lokale Stromanbieter Light pocht auf seit Oktober aufgelaufene Außenstände in Höhe von 2,8 Millionen Reais (822.000 Euro), berichtete das Portal "O Globo" am Donnerstag.

Im August hatten hier die prachtvollen Eröffnungs- und Schlussfeiern der Olympischen Spiele stattgefunden. Aber das Organisationskomitee von Rio 2016 ist in akuter Finanznot und konnte das Maracanã, ein Nationalsymbol Brasiliens, nicht ordnungsgemäß Ende des Jahres wieder an die Betreibergesellschaft übergeben. Die offenen Stromrechnungen gehen nach dem Bericht auf das Konto von Rio 2016. Das sonst hell erleuchtete Stadion mit über 75.000 Sitzplätzen bleibt damit bis auf weiteres dunkel.

2014 war Deutschland hier durch einen 1:0 Sieg gegen Argentinien zum vierten Mal Weltmeister geworden, für über 350 Millionen Euro war das Fußballstadion für die WM umgebaut worden.

So heruntergekommen ist das Maracanã-Stadion
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So heruntergekommen ist das Maracanã

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Foto: rtr, ND/cvi

Da viele Schäden nicht behoben worden seien und viele Plastiksitze im Stadion fehlen, weigert sich die Betreibergesellschaft, das Stadion wieder zu übernehmen. Der Rasen ist inzwischen vertrocknet.

Einbrecher stahlen im Januar mehrere Fernseher - und zwei Büsten, darunter eine Büste des Journalisten Mario Filho, Namensgeber des Stadions, das im Volksmund aber nur als Maracanã firmiert. Da auch der Bundesstaat Rio de Janeiro fast pleite ist, ist auch von dieser Seite bisher keine Hilfe zu erwarten.

(dpa)
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