Frankreich Marseille-Präsident aus U-Haft entlassen

Der Präsident des französischen Fußball-Traditionsklubs Olympique Marseille, Vincent Labrune, ist in der Nacht zu Donnerstag aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Labrune, Geschäftsführer Philippe Perez sowie die beiden Ex-Präsidenten Pape Diouf und Jean-Claude Dassier wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, nachdem sie seit Dienstagmorgen wegen des Verdachts auf illegale Transferzahlungen vernommen worden waren.

Laut einer Mitteilung des aktuellen Tabellenführers der League 1 wurde keine Anklage gegen Labrune und Perez erhoben. Insgesamt waren 15 Personen im Zusammenhang mit den Ermittlungen der französischen Justiz vorläufig festgenommen worden. Insbesondere der Transfer von Andre-Pierre Gignac, der 2010 zu OM gewechselt war, befindet sich im Visier der Ermittler. Gignac (28) hatte damals einen Vertrag über fünf Jahre unterzeichnet, Marseille zahlte an den FC Toulouse eine Ablösesumme in Höhe von 16 Millionen Euro. Von wem und an wen zudem Gelder geflossen sein sollen, wurde zunächst nicht bekannt. Dassier hatte zu diesem Zeitpunkt den Verein geführt, Labrune als Aufsichtsratsvorsitzender den Überblick über sämtliche Zahlungen gehabt. Derweil wurden im Manipulationsskandal sechs Personen angeklagt. Darunter Jean-Francois Fortin, Präsident des Erstligisten SM Caen, und Jean-Marc Conrad, Präsident des Zweitligisten Olympique Nimes. Auch Serge Kasparian, Hauptgesellschafter von Olympique, muss sich vor Gericht verantworten. In der vergangenen Saison sollen zahlreiche Begegnungen der Ligue 2 verschoben worden sein. Es ist die Rede von "mutmaßlicher Bestechung und Korruption".

(sid)
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