Polen Krawalle bei Viertliga-Spiel fordern ein Todesopfer

Ein Viertligaspiel bei Kattowitz gerät völlig außer Kontrolle. Ein Fan wird von einem Gummigeschoss der Polizei tödlich getroffen.

Schwere Ausschreitungen rund um ein Fußballspiel in Polen haben ein Todesopfer und 20 Verletzte gefordert und anschließend zu Hooligan-Attacken auf eine Polizeistation im niederschlesischen Knurow geführt. Ein 27 Jahre alter Fan wurde am Samstag von einem Gummiprojektil der Polizei am Hals getroffen und starb in einem Krankenhaus. "Die Beamten wehrten sich mit Gummigeschossen gegen Randalierer, weil sie ihr Leben bedroht sahen", teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Es ist bereits der dritte Stadion-Tote im Land des EM-Gastgebers von 2012 in den letzten Monaten.

Das Viertligaspiel in Knurow bei Kattowitz wurde von Beginn an von Tumulten überschattet. Wegen Krawallen im Stadion musste der Schiedsrichter die Partie zwischen Concordia Knurow und Ruch Radzionkow in der 35. Minute abbrechen. Daraufhin stürmten gewaltbereite Hooligans das Spielfeld und lieferten sich eine heftige Schlacht untereinander und mit der Polizei.

Die Nachricht vom Tod des Fans führte am späten Samstagabend zu einer weiteren Eskalation. Rund 200 Hooligans griffen die Polizeistation in Knurow, das rund 40.000 Einwohner hat, mit Steinen und Molotow-Cocktails an. Dabei wurden 14 Beamte und sechs der Angreifer verletzt. "Rufe nach Vergeltung führen zu nichts Gutem", appellierte der niederschlesische Polizeikommandant Jaroslaw Szymczyk im Sender TVN24 an die Fußballgemeinde.

(dpa)
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