Wechsel nach Japan Kassiert Podolski 20 Millionen Euro für zweieinhalb Jahre?

Istanbul · Lukas Podolski geht in das Land der aufgehenden Sonne. Im Sommer wechselt der Weltmeister von Galatasaray Istanbul zu Vissel Kobe. Die Ablösesumme soll 2,6 Millionen Euro betragen.

Lukas Podolski im Derby gegen Besiktas Istanbul.

Lukas Podolski im Derby gegen Besiktas Istanbul.

Foto: dpa, tb sam fgj

Für Lukas Podolski heißt es künftig: Konnichiwa, Nippon, hallo Japan: "Ich kann bestätigen, dass ich nach Ende der Saison zu Vissel Kobe in die J-League in Japan wechseln werde", schrieb Podolski auf seinem Instagram-Account: "Dies ist keine Entscheidung gegen Galatasaray, es ist eine Entscheidung für eine neue Herausforderung."

Für zweieinhalb Jahre soll der einstige Star des 1. FC Köln laut "Bild" angeblich bis zu 20 Millionen Euro netto kassieren. Die Ablösesumme wird auf 2,6 Millionen Euro taxiert. Podolski wird die laufende Saison in Istanbul aber noch zu Ende spielen. "Mein Fokus gilt jetzt ganz klar Galatasaray und unseren fantastischen Fans", so der 31-Jährige, der erst zur Rückrunde bei Vissel in der J-League ins Geschehen eingreifen kann.

"Wir sind höchst erfreut, dass wir einen solchen Weltklasse-Stürmer in Kobe begrüßen dürfen", sagte Vissel-Präsident Hiroshi Mikitani, "wir erwarten Großes von Podolski, der ja schon für einige bedeutende europäische Klubs gespielt hat und uns helfen soll, den Titel zu erringen." Außer für den FC und Bayern München spielte der gebürtige Pole für den FC Arsenal, Inter Mailand und eben Galatasaray.

Podolski stand seit 2015 am Bosporus unter Vertrag und besitzt in Istanbul noch einen Kontrakt bis 2018. Der gebürtige Gleiwitzer bestreitet am 22. März in Dortmund gegen England sein Abschiedsspiel für die deutsche Nationalmannschaft (129 Länderspiele/48 Tore).

Novakovic rät Podolski zu Wechsel

Der ehemalige Kölner Torjäger Milivoje Novakovic hatte Podolski geraten, das Angebot aus Japan zu akzeptieren. "Poldi muss das Angebot annehmen. Das Leben ist in Japan ein Traum, für mich ist Japan das zweite Deutschland", hatte der Slowene dem Kölner Express gesagt. Der Angreifer hatte zwischen 2013 und 2016 selbst für Omina Ardija, Shimizu S Pulse und Nagoya Grampus in Japan gespielt.

Der "kölsche Prinz" Podolski hat sich beim Traditionsklub Galatasaray zum Publikumsliebling gemausert - auch weil die Leistung stimmte. Kein anderer Spieler des Rekordchampions konnte eine so starke Tor-Vorbereiter-Bilanz vorweisen. An 28 Treffern war "Prinz Poldi" seit seinem Wechsel in die türkische Süper Lig beteiligt.

In den sozialen Netzwerken hatten die Gala-Fans um den Verbleib Podolskis gekämpft - vergeblich. Erst Ende Januar hatte er mit einem Fünferpack für Gala für einen Paukenschlag gesorgt. Beim 6:2-Sieg des Titelverteidigers im türkischen Pokal gegen den viertklassigen Klub Erzincanspor hatte er fünf Treffer erzielt. Dieses Kunststück war als letztem Galatasaray-Profi dem Brasilianer Mario Jardel 2000 geglückt.

Doch das Gastspiel am Bosporus neigt sich nun dem Ende entgegen, die neue Herausforderung für Lukas Podolski liegt in Japan. Dort standen unter anderem auch die 1990er-Weltmeister Pierre Littbarski, Guido Buchwald und Uwe Bein sowie Frank Ordenewitz und Michael Rummenigge unter Vertrag. Kölns Trainer Peter Stöger witzelte derweil am Donnerstag: "Ich habe in den letzten Tagen mit mir gehadert, weil ich der einzige Mitteleuropäer bin, der kein Angebot aus China oder Japan bekommen hat."

(sid)
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