Erst Sneijder, jetzt Drogba Galatasaray will Schalke und Europa erobern

Istanbul · Galatasaray Istanbul rüstet vor dem Champions-League-Duell gegen Schalke 04 mächtig auf. Nach Wesley Sneijder wechselt auch der Ivorer Didier Drogba an den Bosporus.

Frenetischer Empfang für Sneijder in Istanbul
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Die Polizisten am Atatürk-Flughafen von Istanbul sind derzeit nicht zu beneiden. Gerade erst haben die Ordnungshüter den Empfang des "Königs vom Bosporus", des niederländischen Superstars Wesley Sneijder, überstanden. Tausende fanatische Galatasaray-Anhänger wollten den Neuzugang umarmen, die Sicherheitskräfte verrichteten Schwerstarbeit. Ein liebestoller Fan schaffte es dennoch auf das Dach von Sneijders Limousine und drückte ihm einen dicken Schmatzer auf die Wange. Ähnliche Szenen drohen nun erneut, wenn sich der "Kaiser von China" erstmals beim Champions-League-Gegner von Schalke 04 vorstellt.

"Es wird ein Abenteuer für mich"

Didier Drogba, Nationalspieler der Elfenbeinküste und Gewinner der Königsklasse mit dem FC Chelsea, wechselt vom chinesischen Erstligisten Shanghai Shenhua in die türkische Metropole. Der 34-jährige Ivorer setzte seine Unterschrift am Rande des Afrika-Cups in Südafrika unter einen Vertrag bis 2014. In diesem Zeitraum wird der Tabellenführer der Süper Lig dem Angreifer zehn Millionen Euro an Gehalt zahlen. "Ich kann es nicht erwarten, die Zuschauer des Klubs zu treffen. Es wird ein Abenteuer für mich", sagte Drogba in einem ersten Statement: "Vor allem die Champions League ist ein besonderer Wettbewerb für mich."

Drogba entschied sich gegen die Fortsetzung seines Vorruhestands in der zweitklassigen Chinese Super League und für das Achtelfinal-Duell mit Schalke 04. Am 20. Februar tritt der Bundesligist zum Hinspiel am Bosporus an und empfängt "Gala" am 12. März zum Rückspiel. Für das türkische Sportmagazin "Fanatik" darf Schalke nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach London sein: "Das Ziel ist das Finale der Champions League", schreibt das Blatt.

Für den ersehnten Durchbruch in der Königsklasse rüsten die "Löwen" seit Jahren konsequent auf. Mehr als 80 Millionen Euro hat der Klub des früheren türkischen Nationaltrainers Fatih Terim in den vergangenen drei Spielzeiten für teils prominente Verstärkungen ausgegeben. Nun soll endlich Schluss sein mit den mageren Erträgen. 2010/11 war "Gala" in den Play-offs zur Europa League an Karpaty Lwiw gescheitert, ein Jahr später gar nicht im Europapokal vertreten.

Nach dem 18. türkischen Meistertitel im vergangenen Sommer sehnen sich die Fans am Bosporus nun nach internationalem Glanz. Sneijder, den der Klub für etwa neun Milllionen Euro von Inter Mailand loseiste, und Bayern-Schreck Drogba sollen diesen verkörpern. Im vergangenen Jahr erzielte der Angreifer im Finale der Champions League gegen Bayern München den Ausgleichstreffer und vollstreckte anschließend den entscheidenden Elfmeter. Nun sollen Tore gegen Schalke folgen: "Ich freue mich darauf, wieder gegen die besten Klubs in Europa zu spielen", sagte Drogba. Es klingt wie eine Drohung.

Sehnsucht nach der Champions League hatte offenbar auch sein früherer Mannschaftskollege Nicolas Anelka, der sein China-Abenteuer ebenfalls beendete. Der frühere französische Nationalspieler löste seinen Vertrag in Shanghai auf und schloss sich Juventus Turin bis zum Saisonende an. Laut Medienberichten besteht zudem die Option auf ein weiteres Jahr. Das Gehalt des 33 Jahre alten Angreifers soll laut Gazzetta dello Sport bis Saisonende 1,2 Millionen Euro plus Prämien betragen.

(sid/seeg)
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