Mit „bescheidenem Schul-Französisch“ Ex-Bayern-Trainer vor Engagement bei Paris Saint-Germain

Paris/München · Julian Nagelsmann soll als Trainer bei Paris St. Germain anheuern - und dort den x-ten Neuanfang gestalten. In München hat er trotz seiner Demission noch einen Vertrag bis 2026.

Mit seinem „bescheidenen Schul-Französisch“, verriet Julian Nagelsmann vor einigen Monaten, komme er schon recht weit. Bei taktischen Anweisungen ließ sich der Trainer in seiner Zeit beim FC Bayern zwar von seinem Assistenten Dino Toppmöller dolmetschen - doch an der Sprachbarriere dürfte sein millionenschweres Engagement beim Starensemble von Paris St. Germain sicher nicht scheitern.

Am Mittwoch, 75 Tage nach seinem plötzlichen Aus in München, wurde Nagelsmann in der französischen Hauptstadt erwartet. Der mächtige PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi, so war zu hören, hatte die Gespräche mit dem 35-Jährigen zur Chefsache erklärt. Dabei war Christophe Galtier da noch gar nicht offiziell entlassen.

Dem glücklosen Coach, in der Champions League ausgerechnet an Nagelsmanns Bayern gescheitert, wurde übereinstimmenden Medienberichten zufolge aber am Dienstag mitgeteilt, dass man nicht mehr mit ihm plane. Die französische Meisterschaft im ersten Jahr bei PSG war zu wenig, der hoch ambitionierte Scheichklub will den x-ten Neuanfang erzwingen - mit Nagelsmann als Schlüsselfigur.

PSG will sich dafür wohl auch die angeblich geforderte Ablöse in Höhe von acht bis zehn Millionen Euro für den Trainer leisten. Nagelsmann hat in München trotz Trennung noch bis 2026 Vertrag, einen ersten Kontakt zwischen ihm und Paris soll es aber schon vor Wochen gegeben haben.

Jetzt wird es konkret, das Fachblatt L'Equipe titelte bereits: „Katar hat Nagelsmann gewählt.“ Und der scheint die Liebe wohl zu erwidern. Dem FC Chelsea und Tottenham Hotspur soll Nagelsmann abgesagt haben, am Montag auch dem italienischen Meister SSC Neapel. PSG wiederum hat seine zarten Bemühungen um Jose Mourinho, Luis Enrique oder Thiago Motta auf Eis gelegt, heißt es in Frankreich.

Das ist Bundestrainer Julian Nagelsmann - von Hoffenheim über Leipzig, Bayern München zum DFB
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Foto: dpa/Arne Dedert

In Paris soll Nagelsmann nach dem Weggang der Altstars Lionel Messi und Sergio Ramos eine neue, hungrige Mannschaft um Stürmerstar Kylian Mbappe bauen. Die Verpflichtungen der Mittelfeldspieler Marco Asensio (Real Madrid) und Manuel Ugarte (Sporting Lissabon) gilt als sicher, dazu lockt PSG Nagelsmanns früheren Schützling Lucas Hernandez aus München und den Gladbacher Marcus Thuram.

Offen ist die Frage nach dem Co-Trainer für den neuen Chef, übernimmt Toppmöller doch seinerseits Eintracht Frankfurt als Boss. Die diskutierte französische Stürmer-Ikone Thierry Henry hat nach einem ersten, sehr positiven Kontakt angeblich Zweifel, ob sie nicht bei der Familie in England bleiben und selbst in die erste Reihe treten soll.

Für Trainerlegende Guy Roux passt Nagelsmann ohnehin nicht nach Paris - und das hat nichts mit der Sprache zu tun. Der Deutsche, sagte der 84-Jährige bei Sport1, sei „zu jung für eine solche Aufgabe“.

(SID/loy)
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