Pilot-Projekt in Brasilien Paranaense lässt Gästefans mit Trikot nicht mehr rein

Curitiba · Ein Pilotprojekt in Brasilien will der Fangewalt Einhalt gebieten und der Polizei die Arbeit an Spieltagen erleichtern. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft der Stadt Curitiba verwehrt Erstligist Atletico Paranaense ab kommender Woche zu jedem Heimspiel Zuschauern im Trikot des Gegners den Zutritt zur Arena da Baixada.

 Fans von Atletico Paranaense feuern ihre Mannschaft an. Für die Gästefans wird es in dem Stadion bald keinen eigenen Block mehr geben.

Fans von Atletico Paranaense feuern ihre Mannschaft an. Für die Gästefans wird es in dem Stadion bald keinen eigenen Block mehr geben.

Foto: AFP/MARCELO MANERA

Zudem wird für die Gäste-Anhänger im für die WM 2014 komplett renovierten Stadion kein eigener Block mehr reserviert.

"Fanklubs, die von auswärts anreisten, bekamen schon weit vor der Stadt Geleitschutz, manchmal gar 100 km vom Stadion entfernt. Und in der Stadt sperrten berittene Polizisten die Straßen ab. Das wird jetzt ein Ende haben", verkündete Staatsanwalt Maximiliano Deliberador, der Sao Paulo als Beispiel anführte. Dort werden seit geraumer Zeit die Stadtderbys nur noch vor Fans der Heimteams durchgeführt, was nach ersten Erfahrungen bereits eine deutliche Reduzierung der Gewalt und vor allem der Zahl der eingesetzten Polizisten mit sich brachte.

In Curitiba sollen sich nach Willen der Behörden auch Erstligist Parana Clube sowie der in die zweite Liga abgestiegene Ex-Meister Coritiba FC der vorerst nicht befristeten Aktion anschließen. In die Praxis umgesetzt wird die Maßnahme erstmals am kommenden Mittwoch beim Pokalspiel zwischen Atletico und Cruzeiro Belo Horizonte, dessen Fanklubs die ihnen zustehenden Tickets lediglich für aleatorisch verteilte und fest nummerierte Sitzplätze erhalten. Laut Deliberador werde es nach jedem Spiel eine Bewertung der Kampagne geben.

(SID)
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