Fotos Bestechungsskandal in der Türkei: Galatasaray-Fans demonstrieren
Fans des türkischen Spitzenklubs Galatasaray Istanbul protestieren am 2. Mai 2012 gegen den türkischen Fußballverband. Der Verband bestellte im Rahmen der Aufklärung im Bestechungsskandal im türkischen Fußball 15 Vereine zu einem Disziplinarausschuss.
Merkwürdigerweise ist darunter auch Galatasaray Istanbul – der einzige Spitzenverein, der laut Staatsanwaltschaft nicht in den Skandal verwickelt war. Galatasaray wittert deshalb einen Versuch, die Vergehen von Sündern wie Besiktas und Fenerbahce zu relativieren.
Von einer "Reinwaschung auf unsere Kosten" sprach Galatasaray-Präsident Ünal Aysal.Die Fans sehen das ebenso.
Die Polizei reagierte mit einem großen Aufgebot am Taksim Platz in Istanbul auf die Proteste.
Der Protest richtete sich besonders gegen Verbandschef Yildirim Demirönen, der dafür sorgen will, dass schuldige Vereine glimpflich davonkommen.
Der reiche Unternehmer war bis zu seiner Wahl zum Verbandschef im Februar der Präsident des Erstligisten Besiktas Istanbul – eines Vereins, der nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft zusammen mit anderen Klubs in der vorigen Saison an der Manipulation von 18 Spielen beteiligt war.
Der Präsident des amtierenden Fußballmeisters Fenerbahce Istanbul, Aziz Yildirim, und 22 andere Erstliga-Funktionäre stehen vor Gericht. Ihnen drohen lange Haftstrafen.
Der Verband milderte die Strafen für Spielmanipulationen ab: Statt mit der bisher vorgesehenen Strafversetzung in eine untere Liga sollen schuldige Vereine mit einem Punktabzug bestraft werden, der zur Bewährung ausgesetzt werden kann.
Ein Urteil wird bald erwartet.