Afrika-Cup 2019 Ägyptens Hoffnungen ruhen auf Salah

Kairo · Mit dem Champions-League-Pokal in der Tasche will Mohamed Salah sein Heimatland Ägypten zum Titelgewinn beim Afrika-Cup führen. Damit könnte sich der Pharao endgültig unsterblich machen.

 Mohamed Salah.

Mohamed Salah.

Foto: dpa/Sameh Abo Hassan

Selbst im Urlaub sammelt Mohamed Salah fleißig Trophäen. Auf offener See angelte sich der ägyptische Star ein besonders großes Exemplar eines Meeresbewohners, entsprechend stolz posierte der Offensivstar des FC Liverpool in den Sozialen Netzwerken mit seinem Fang. Geht es nach ihm und den fast 100 Millionen Einwohnern Ägyptens, stemmt Salah am 19. Juli die nächste Trophäe in die Höhe.

Mit dem Eröffnungsspiel gegen Simbabwe am Freitag (22.00 Uhr MESZ/DAZN) in Kairo beginnt für Ägypten der Afrika-Cup im eigenen Land. Salah ist der große Hoffnungsträger für den Rekordsieger. Doch schon vor der WM in Russland im vergangenen Jahr ruhten die Erwartungen auf seinen Schultern, der Hype kannte kaum Grenzen. Bei der Präsidentschaftswahl wenige Monate vor dem Turnier erhielt Salah fünf Prozent der Stimmen, obwohl er gar nicht angetreten war.

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Foto: AP/Darko Vojinovic

Das verlorene Champions-League-Finale gegen Real Madrid und besonders ein Zweikampf mit Sergio Ramos zerstörten aber die Hoffnungen. "Ich habe fast jeden Tag geweint. Vor dem ersten Spiel, das ich nicht spielen konnte, habe ich im Bus geweint", erzählte Salah rückblickend: "Ich wusste, ich war nicht fit. In einem Moment war alles vorbei. Es war sehr schwierig."

Salah kehrte zwar zurück, doch trotz zweier Tore konnte der angeschlagene Star die Pharaonen nicht vor dem Aus in der Gruppenphase bewahren. Vor allem die Bilanz mit drei Niederlagen war enttäuschend.

Ein Jahr später sind die Vorzeichen ganz anders. Salah ist topfit, in Topform und hat nach dem 2:0 gegen Tottenham Hotspur Anfang Juni in Madrid den Champions-League-Triumph im Gepäck. Der Druck ist aber ein ganz anderer. Der siebenmalige Sieger Ägypten geht als einer der Favoriten in den Afrika-Cup, eine ganze Nation blickt auf seine Fußballer.

Die Bedeutung des Turniers wurde Salah an seinem 27. Geburtstag am vergangenen Samstag bewusst. Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi stattete dem Team einen Besuch ab und erinnerte die Spieler und Nationaltrainer Javier Aguirre an die besondere Aufgabe.

Die Form der Pharaonen stimmt jedenfalls. Im letzten Testspiel gegen Guinea gewann Ägypten 3:1, doch erneut wurde die Abhängigkeit von Salah klar. Der Offensivstar kam nur von der Bank, erst nach seiner Einwechslung bereitet er die zwei späten Tore zum Sieg vor. Drei Tage zuvor gelang gegen Tansania komplett ohne Salah nur ein knapper 1:0-Erfolg. Dass Aguirre auch gegen Simbabwe zunächst auf die Dienste Salahs verzichtet, erscheint ausgeschlossen.

Nach dem Auftaktspiel warten in der Gruppe A noch die Demokratische Republik Kongo (26. Juni) sowie Uganda (30. Juni). Das Finale am 19. Juli steigt wie das Eröffnungsspiel im Cairo International Stadium. Unweit der Pyramiden von Gizeh könnte Pharao Salah sich dann endgültig unsterblich machen.

(sid/old)
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