Ottmar Hitzfeld übt Kritik an Babbels Auszeit "Ich kann das nicht akzeptieren"

München (dpa). Ottmar Hitzfeld hat Markus Babbels Auszeit bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kritisiert. "Ich kann das nicht akzeptieren", sagte der Trainer des FC Bayern München am Montag im Privatsender "tv.münchen". Gerade nach dem blamablen Auftritt bei der Europameisterschaft hält der 51-Jährige weitere Einsätze des früheren Bayern-Spielers, der zum FC Liverpool wechselte, für das deutsche Team als unabdingbare Wiedergutmachung. "Markus Babbel hat sich zwar angestrengt, aber auch er hat keine Top-Leistungen gebracht. Da steht man mit in der Verantwortung, der soll man sich auch stellen. Er ist ein wichtiger Abwehrspieler für die Nationalmannschaft, er wäre da eine Verstärkung", so Hitzfeld.

Für die neue Bundesliga-Saison steht für den Erfolgstrainer der Gewinn des Meistertitels an oberster Stelle. "Die Basis wird in die Meisterschaft gelegt. Wenn es im Alltag schlecht läuft, dann haben wir nur Theater. Dann wird es auch schwer in der Champions-League", sagte Hitzfeld. Nach den eindrucksvollen Testspielen rechnet die Liga mit einer erfolgreichen Saison des Double-Gewinners. Trotz der Ausfälle einiger wichtiger Stammspieler überzeugte der Meister durchweg. "Die Mannschaft hat sich als Einheit präsentiert. Das hat mir am besten gefallen. Dass wir nicht abhängig sind von ein, zwei oder drei Spielern und dass wir homogen agiert haben", so Hitzfeld.

Bayer Leverkusen ist für Hitzfeld auch dieses Jahr der größte Mitstreiter um die Meisterschale. "Ich sehe schon eine große Gefahr aus Leverkusen. Christoph Daum wird sich noch mal richtig anstrengen, er will Meister werden", bekräftigte Hitzfeld, der überdies die Finanzpolitik seines Clubs begrüßt und sich auch in Zukunft nicht am internationalen Ablösewahnsinn beteiligen möchte. "Wir müssen vernünftig wirtschaften, nicht nur im Sinne des Vereins, sondern auch intern, der Mannschaft gegenüber", betonte der Bayern-Coach, "wenn einer kommt, der 80 Millionen Mark kostet, dann weiß man auch, was der verdient. Das ist immer kritisch im Mannschaftsgefüge. Das heißt aber nicht, dass wir nicht mal einen Supertransfer machen können. Vielleicht 20 bis 30 Millionen Mark - das wäre im Rahmen dessen, was sich der FC Bayern erlauben könnte."

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort