Neuer Hoffnungsträger Geschäftsführer Ayre verzückt 1860 und spricht vom Aufstieg

München · Ian Ayre hat an seinem ersten Arbeitstag als Geschäftsführer bei 1860 München den Wunsch nach dem Aufstieg erklärt. Der Engländer kennt Traditionsvereine und freut sich auf die Herausforderung. Bei den Sechzigern ist man ganz entzückt von der Neuverpflichtung.

Ian Ayre (M.) bei seiner Vorstellung neben 1860-Präsident Präsident Peter Cassalette (l.) und Investor Hasan Ismaik.

Ian Ayre (M.) bei seiner Vorstellung neben 1860-Präsident Präsident Peter Cassalette (l.) und Investor Hasan Ismaik.

Foto: dpa, geb

Nach der Ansage seines Hoffnungsträgers konnte sich 1860-Boss Hasan Ismaik zufrieden in seinem Stuhl zurücklehnen. "Jeder Zweitligist will jedes Jahr aufsteigen. Das ist natürlich das Ziel", sagte der neue Geschäftsführer des Münchner Fußball-Zweitligisten am Montag bei seiner offiziellen Präsentation. Der ehemalige Manager des FC Liverpool soll den seit Jahren durch die 2. Liga kriselnden TSV zurück zu Ruhm und Ehre führen. "Meine Aufgabe ist, die Löwen wieder stark zu machen", verkündete der 53-jährige Engländer in seiner Antrittsrede auf Deutsch. "Es ist für mich eine große Ehre."

Die Sechziger hatten für die Vorstellung ihres neuen starken Mannes in das altehrwürdige Grünwalder Stadion geladen, wo Ismaik entgegen etlicher Machbarkeitsstudien und Vorbehalte der Stadt München in ferner Zukunft Erst- oder Zweitliga-Fußball spielen will.

Ayre erwartet bei 1860 Schwerstarbeit, wenn er den kühnen Plan von Ismaik umsetzen will. Dass bei der Pressekonferenz in der Gaststätte des Stadions neben unverputzten Betonpfeilern zwischenzeitlich gar der Strom des Mikrofons ausfiel, passte ins Bild. Vor seiner Zusage an die "Löwen" konsultierte Ayre auch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. "Er sagte, das wird eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance", berichtete der Finanz-Fachmann und ergänzte grinsend: "Außerdem hat er mir ein paar Tipps gegeben für das Biertrinken."

Sein Vertrag läuft zunächst für zwei Jahre. "Mein Hauptthema ist Nachhaltigkeit", betonte er und erinnerte an seine zehn Jahre beim FC Liverpool, wo er die Basis geschaffen habe für den aktuellen Höhenflug. "Ich bin etwa 100 Meter von der Anfield Road entfernt aufgewachsen. Ich weiß, worum es bei historischen Klubs geht. Diese Herausforderung ist sehr aufregend für mich", sagte er.

Der TSV überschüttete den Familienvater mit Vorschusslorbeeren. Vereinspräsident Peter Cassalette etwa sagte zur Begrüßung: "Das ist ein historischer Moment für den Klub. Nach einem tollen Trainer haben wir nun einen weiteren Meilenstein für eine positive Zukunft."

Sportlich scheinen die Münchner rechtzeitig zum Arbeitsstart ihres neuen Geschäftsführers in die Spur zurückgefunden zu haben. Durch den zweiten Sieg in Serie jüngst in Düsseldorf hat das Team von Coach Vitor Pereira nun sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Im nächsten Heimspiel wollen die "Löwen" gegen Tabellenführer VfB Stuttgart nachlegen.

Der gebürtige Liverpooler bezeichnete sich als "netten Typen", der als Chef einen "starken Führungsstil" zeige. Außerdem bewies er gleich bei seinem ersten Auftritt Humor. Gefragt nach den Erwartungen in einer Stadt neben dem großen FC Bayern witzelte er: "Ich wusste gar nicht, dass es in München noch ein anderes Team gibt".

(dpa)
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