"In meinem Alter kann man sich Verein nicht aussuchen." Herzog zieht es zurück nach Wien
Bremen (rpo). Andreas Herzog will Werder Bremen verlassen und zum Karriere-Ende die Fußball-Schuhe noch einmal für Rapid Wien schnüren. "Wenn mich Rapid Wien zurückhaben möchte, dann macht mich das stolz", sagte Herzog (32) nach neun Jahren Bundesliga.
Herzog bestätigte seine Absicht, Bremen zum Saisonende zu verlassen, und fügte hinzu: "In meinem Alter kann man sich den Verein nicht mehr aussuchen." Herzogs Vertrag bei den Bremern läuft bis zum 30. Juni 2002. Werder-Sportdirektor Klaus Allofs sagte der dpa am Freitag zu den Wechselabsichten: "Weder mit mir noch mit unserem Trainer hat Andy das Thema bisher angeschnitten. Wenn der Spieler mit dem Wunsch kommt, uns verlassen zu wollen, dann werden wir auch eine Lösung finden." Der SV Werder ist bereit, den Mittelfeld-Regisseur bei einer entsprechenden Ablösesumme vorzeitig aus dem Vertrag zu entlassen.
Die Gründe für Herzogs Wechselabsichten liegen im sportlichen Bereich. Er befürchtet, dass er in der kommenden Spielzeit nicht mehr wie früher die dominierende Rolle im Mittelfeld spielen kann. Bereits in der ersten Hälfte der laufenden Saison musste er um seinen Stammplatz bangen. "Von der früheren Werder-Mannschaft, mit der ich mich blind verstanden habe, sind nur noch Marco Bode und Dieter Eilts da. Mit den neuen Spielern gibt es menschlich keine Probleme, aber die Harmonie auf dem Platz ist nicht so wie früher", sagte Herzog.
Er war in der Saison 1992/93 von Rapid Wien zum SV Werder gewechselt. Beim FC Bayern München spielte der Österreicher in der Serie 1995/96 und wurde danach wieder von den Bremern verpflichtet. Er bestritt bisher 248 Bundesligaspiele für den SV Werder und wurde über 80 Mal für Österreich in Länderspielen eingesetzt.
