Hertha BSC Hoeneß erntet heftige Kritik

Berlin (RPO). Hertha-Manager Dieter Hoeneß muss sich Kritik gefallen lassen. Bei der Mitgliederversammlung des Bundesligisten am Montag hat Ex-Präsident Wolfgang Holst und der Ältestenrat in einem "Aufstand der Alten" die Entmachtung von Hoeneß gefordert, obwohl der Klub vom 1. Juli 2006 bis zum 30. Juni 2007 einen Überschuss von knapp 800.000 Euro erwirtschaftete und die Verbindlichkeiten um sieben Millionen Euro senken konnte.

 ARCHIV: Fussball, 1. Bundesliga, 27. Spieltag, Borussia Dortmund - Hertha BSC Berlin (2:1), Westfalenstadion, Dortmund:

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Foto: ddp, ddp

"Das Dieter-Hoeneß-Modell, die praktizierte One-Man-Show, ist überholt und sollte nicht unsere Zukunft bestimmen", sagte Herthas Ex-Präsident Wolfgang Holst (85) angesichts der sportlichen Stagnation. Heinz Striek (89), Vorsitzender des Ältestenrates, rief den Mitgliedern zu: "Der Manager ist mit seinen vielen Aufgaben überlastet."

Die Zahlen sprachen jedoch für den Vorstand. Der erste Gewinn seit 2001 kam zustande, weil Umsatzerlösen von 67,84 Millionen Euro Aufwendungen von 67,06 Millionen Euro gegenüberstanden. "Die Erträge aus dem TV-Bereich sind gestiegen, die Personalkosten wurden reduziert", sagte Geschäftsführer Ingo Schiller.

Nicht eingerechnet sind die Erträge aus den Transfers von Kevin Boateng zu Tottenham Hotspur (7,5 Millionen Euro), Jerome Boateng zum Hamburger SV (1,1 Millionen Euro) und Christopher Schorch (1 Millionen Euro) zu Real Madrid, die den Etat für die laufende Spielzeit auf 70 Millionen Euro anschwellen lassen und einen Gewinn von zwei Millionen Euro in Aussicht stellen.

Bei den aktuellen Personalien hat die Vertragsverlängerung mit Gilberto Priorität. Nicht in Frage kommt wohl die Verpflichtung von Stürmer Nestor Ayala aus Paraguay. Hoeneß: "Ich kenne den Spieler, aber nicht seinen Berater. Es gibt keine Verhandlungen."

(sid)
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