Spiel gegen Lok Leipzig Hertha verurteilt rassistischen Vorfall bei Regionalligaspiel

Berlin · Hertha BSC hat Fehler im Umgang mit der rassistischen Attacke gegen einen eigenen Spieler eingeräumt. Jessic Ngankam war im Spiel mit der zweiten Mannschaft des Bundesligisten gegen Lok Leipzig angefeindet worden.

 Herthas Dodi Lukebakio (M) wird nach seiner Vorlage zum 1:2 von Teamkollegen Per Ciljan Skjelbred (r) und Maximilian Mittelstädt (l) beglückwünscht. (Symbolfoto)

Herthas Dodi Lukebakio (M) wird nach seiner Vorlage zum 1:2 von Teamkollegen Per Ciljan Skjelbred (r) und Maximilian Mittelstädt (l) beglückwünscht. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Andreas Gora

Hertha BSC hat „rassistische Anfeindungen“ gegen seinen Spieler Jessic Ngankam im Regionalligaspiel der zweiten Mannschaft gegen den 1. FC Lok Leipzig „aufs Schärfste“ verurteilt. Drei Tage nach den Vorfällen, die zu einer zeitweisen Spielunterbrechung geführt hatten, äußerte sich der Fußball-Bundesligist am Montagabend via Twitter. „Hertha BSC verurteilt jegliche Art von Rassismus und Diskriminierung! Das machen wir als Verein stets deutlich und dafür setzen wir uns in und mit zahlreichen Aktionen ein“, teilte der Club mit. „Als Verein stehen wir hinter Jessic.“

Die Clubführung räumte ein, dass man mit einer öffentlichen Stellungnahme zu lange gewartet habe. „Ja, wir hätten schneller reagieren müssen“, twitterte Paul Keuter, Mitglied der Geschäftsleitung. „Aber an unserem sehr ernst gemeintem Einsatz gegen Rassismus sollte keiner zweifeln.“ Zuvor hatte Profi Jordan Torunarigha geschrieben, dass Hertha „100% gegen Rassismus“ sei: „Man sollte nicht darüber streiten, warum mein Verein erst jetzt ein Statement dazu abgibt.“

Ngankam hatte nach der Partie am Freitagabend berichtet, dass er durch Affenlaute aus der Leipziger Fankurve und durch das Wort „Affe“ von einem Gegenspieler beleidigt worden sei. „Natürlich wird man geschult, nicht so emotional darauf zu reagieren. Aber es trifft einen trotzdem“, sagte der 19 Jahre alte Offensivspieler dem MDR.

Nach den Vorfällen war die Begegnung mehrere Minuten unterbrochen worden. Der Vorfall sei im Spielbericht vermerkt worden und ein Ermittlungsverfahren beim Fußballverband eingeleitet worden, hieß es von Hertha weiter. Lok Leipzig hatte sich von rassistischem Verhalten distanziert und in einem Artikel auf der eigenen Homepage auf die Werte des Clubs verwiesen. „Rassismus hat bei uns keinen Platz und das wissen alle“, teilten die Sachsen in ihrem Spielbericht mit.

(rent/dpa)
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