Geplatzte Weltmeister-Transfers Klinsmann wollte Özil und Podolski zu Hertha holen
Düsseldorf · Im Winter gab Ex-Hertha-Coach Jürgen Klinsmann 77 Millionen Euro für neue Spieler aus – so viel wie kein anderer Klub weltweit. Laut einem Medienbericht hatte er aber noch ganz andere Transfer-Ideen.
Einen „Big City Club“ wollte Jürgen Klinsmann aus Hertha BSC machen – bevor er nach nur 76 Tagen im Amt via Facebook hinschmiss. Dazu griff Klinsmann in der Winterpause tief in die Tasche und holte Santiago Ascacibar (11 Millionen Euro Ablöse), Lucas Tousart (25 Mio.), Krzysztof Piatek (23 Mio.) und Matheus Cunha (18 Mio.) – Spieler mit mäßig bekannten Namen. Jetzt berichtet der Kicker, dass Klinsmann eigentlich noch viel größere Pläne hatte.
Demnach plante der Ex-Bundestrainer eine Verpflichtung der beiden deutschen Weltmeister Mesut Özil und Lukas Podolski. Am Ende klappte keiner der beiden Transfers. Podolski wechselte ablösefrei zu Antalyaspor (Türkei), Özil blieb beim FC Arsenal, wo er unter dem neuen Coach Mikael Arteta wieder Stammspieler ist.
Auch für die Verpflichtung eines anderen deutschen Nationalspielers soll sich Klinsmann stark gemacht haben: Emre Can stand nach Kicker-Informationen auf Klinsmanns Wunschzettel. Doch Can wechselte schließlich zu Borussia Dortmund. Ob Hertha diesen teuren Transfer selbst mit Hilfe von Investor Lars Windhorst hätte stemmen können, ist zudem fraglich.
Schon bekannt war, dass Klinsmann gerne Julian Draxler (Paris Saint-Germain) und Mario Götze (Borussia Dortmund) nach Berlin geholt hätte. Doch auch aus diesen beiden Weltmeister-Transfers wurde nichts. Außerdem plante er, seinen Sohn Jonathan vom FC St. Gallen zurück nach Berlin zu holen. Letztendlich klappte keine von Klinsmanns großen Transfer-Ideen.
Die jüngsten Vorgänge bei den Fußballern von Hertha BSC kritisiert auch Stefan Kretzschmar, Sportvorstand der Hauptstadt-Handballer der Füchse Berlin. „Mir fehlt da der nötige Einblick und das Hintergrundwissen, aber für mich wäre solch ein Abgang völlig ausgeschlossen", sagte Kretzschmar zum Abschied Klinsmanns via Facebook: „Sich während einer Saison auf diese Art und Weise zu verdrücken, halte ich nicht für gut. So etwas macht man nicht und erweckt den Eindruck einer beleidigten Leberwurst.“
Kretzschmar, der seit Jahresbeginn in verantwortlicher Funktion bei den Füchsen arbeitet und mit den Berlinern nach fünf Siegen hintereinander momentan auf dem dritten Rang steht, kann die Big-City-Kampagne der Hertha nicht nachvollziehen. „Natürlich gehört es zum Teil des Selbstverständnisses von Klubs in der Hauptstadt, erfolgreich sein zu wollen, doch das sollte nie aufgesetzt sein, sondern mit Qualität unterfüttert. Das mit Jürgen Klinsmann wirkte aufgesetzt, theatralisch und ein bisschen zu viel nach Hollywood.“