Hertha BSC - TSG 1899 Hoffenheim 1:0 Hoffenheim stürzt nach 0:1 in Berlin ans Tabellenende

Berlin · Vorne steht immer noch die Null, in der Tabelle sogar erstmals seit 38 Monaten die 18 - im Schneetreiben von Berlin war Huub Stevens die Ratlosigkeit anzusehen. Seit der personifizierte Feuerwehrmann als "Retter" bei 1899 Hoffenheim eingestiegen ist, ist die Krise des Vereins noch deutlich schlimmer geworden. Es droht ein Weihnachtsfest am Tabellenende.

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Beim 0:1 (0:1) bei Hertha BSC traf Eugen Polanski (30.) am Sonntag zwar endlich ins Tor - aber in das falsche. Seine missglückte Kopfballabwehr prallte an den Innenpfosten, und Schlussmann Oliver Baumann wischte den Ball zu spät aus dem Tor. "Wenn ich nicht rangehe, geht er vielleicht auch rein. Solche Dinger passieren im Abstiegskampf", sagte Polanski, der sich anschließend bei den wenigen mitgereisten Fans entschuldigte.

1899 hatte die Berliner Abwehr in einem grausig schwachen Spiel niemals in Verlegenheit gebracht, die Kraichgauer hatten nicht eine richtige Torchance. "Wenn wir so weiterspielen, dann wird es sehr, sehr eng", sagte Nationalspieler Kevin Volland bei Sky.

Hawk Eye hilft Hertha BSC im Schnee
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Hawk Eye hilft Hertha im Schnee

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Die Hertha dagegen bleibt die Überraschung der Bundesliga-Saison. Ohne große Spielkunst, aber mit Einsatz und Entschlossenheit erledigen die Berliner stets zuverlässig ihre Aufgaben - die Tabelle weist sie daher auf Rang vier aus, tatsächlich vor Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen und Schalke 04. Vor knapp einem Jahr hatte die Hertha gegen Hoffenheim vor eigenem Publikum noch 0:5 verloren.

Trainer Pal Dardai sprach von einem "sehr schwierigen Spiel", seine Mannschaft habe besonders auf das Wetter gut reagiert. Dardai hatte nach 20 Minuten lange Bälle eingefordert: "Das haben wir gut gemacht. Der Sieg war nicht unverdient."

Stevens dagegen verschwand mit Abpfiff in den Katakomben. Unter dem Niederländer gelang 1899 noch kein Treffer, in Berlin gab es die erste Niederlage. Erst zum zweiten Mal nach dem 3. Spieltag 2012/13 stehen die Hoffenheimer in der Bundesliga auf dem letzten Tabellenplatz.

Dabei hatte Stevens vor 37.045 Zuschauern im Olympiastadion nach drei Spielen ohne Tor in der Offensive gewechselt. Für Eduardo Vargas und Kevin Kuranyi spielten Mark Uth und Nadiem Amiri. Polanski ersetzte den gelbgesperrten und verletzten Kapitän Pirmin Schwegler.

Die Wechsel zeigten aber keine Wirkung. Wenn es halbwegs gefährlich wurde, waren es die Berliner. Salomon Kalou vergab in der 17. Minute die bis dahin beste Möglichkeit: Der ivorische Nationalspieler rutschte im Strafraum weg und schoss über das Tor.

Die Gastgeber gingen verdient in Führung - wenn auch durch Mithilfe der Hoffenheimer. Vor allem über die Außenpositionen blieben die Herthaner fortan gefährlicher, kurz vor der Pause verpasste Tolga Cigerci eine Flanke von Plattenhardt knapp (41.).

Nach dem Seitenwechsel versuchten die Gäste zwar, häufiger vor das Tor der Herthaner zu kommen, waren aber in der Offensive viel zu harmlos. Statt echter Torchancen prägten Fehlpässe die Angriffsbemühungen.

(sid)
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