Bundesliga-Aus Nach Abstieg steht Klubchef Kind in Hannover am Pranger

Hannover · Direkt nach dem fünften Abstieg aus der Fußball-Bundesliga steht Hannover 96 vor entscheidenden Tagen. Die Zielsetzung wurde bereits ausgegeben: "Wir wollen wieder aufsteigen", sagte Klubchef Martin Kind.

Der Niedergang zeichnete sich seit Wochen ab und war zuletzt nur noch eine Frage des Zeitpunktes. Das Bundesliga-Aus schon drei Spieltage vor Saisonende sei ein "Prozess der letzten zwei bis drei Jahre". Die Rückkehr soll hingegen schnell gehen, dafür will Kind sorgen. Allerdings stellt sich die Frage, ob Kind sein Amt überhaupt halten kann. Bei der bevorstehenden Mitgliederversammlung wird über seine Position entschieden. In Hannover wird daher hinter vorgehaltener Hand schon von einem Putschversuch gesprochen. Ob Kind andere Funktionen im Verein wahrenehmen würde, darf bezweifelt werden.

Unter Interimstrainer Daniel Stendel als Nachfolger des gescheiterten Thomas Schaaf hat 96 kein Spiel verloren. Für die große Wende war das zu spät. Für Martin Bader ist die Arbeit durch die unerwarteten Erfolge schwerer geworden. Der Geschäftsführer soll einen neuen Trainer präsentieren - doch die meisten Anhänger wollen weiter Stendel im Amt sehen.

Dieser soll nach dem Ende der Saison "seine Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum wieder aufnehmen", sagte Bader bei der Vorstellung vor drei Wochen. Doch mit jedem Erfolg des noch ungeschlagenen Bundesliga-Novizen wird es schwieriger zu erklären, warum schon wieder ein neuer Trainer geholt werden muss. Zuletzt wurden der bis Oktober 2015 in Kaiserslautern tätige Kosta Runjaic und Ex-Trainer Mirko Slomka als Kandidaten gehandelt. Möglichst noch in dieser Woche soll eine Entscheidung fallen. Anschließend muss Bader mit dem neuen Coach das Absteiger-Team umbauen. Als sicher gilt der Abschied von Ron-Robert Zieler. Der National-Torwart hat in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel. Und auch Kind sagt: "Ein Nationaltorhüter sollte in der ersten Liga spielen."

(dpa)
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