2. Bundesliga Hannover ist Erster, aber erstligareif war das nicht

Hannover · Bundesliga-Absteiger Hannover 96 ist nach einem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern zurück an der Zweitliga-Spitze. Doch erstligareif war die Leistung der Niedersachsen noch nicht.

Hannover 96 - 1. FC Kaiserslautern: die Bilder des Spiels
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Foto: dpa, pst

Die Stadionzeitung versprach ein edles "Stendellight Dinner", doch der mühsame 1:0 (0:0)-Sieg des neuen Zweitliga-Tabellenführers Hannover 96 gegen den 1. FC Kaiserslautern schmeckte selbst für Trainer Daniel Stendel mehr nach Pommes Rot-Weiß. "Wir brauchten schon ein Quäntchen Glück, aber die drei Punkte zählen natürlich und sind wertvoll", sagte der Coach nüchtern.

Der müde und zähe Zweitliga-Kick beförderte die Niedersachsen zwar an die Spitze, Stendel war aber realistisch genug, dieser tabellarischen Verbesserung keine große Bedeutung beizumessen: "Für mich ist das nur eine Zugabe." Schließlich haben auch die Verfolger Eintracht Braunschweig und VfB Stuttgart 35 Punkte auf dem Konto.

"Wichtig, so ein dreckiges Spiel zu gewinnen"

Die 96-Profis hakten den knappen Erfolg ebenfalls schnell und leidenschaftslos ab. "Es war wichtig, so ein dreckiges Spiel auch mal zu gewinnen", meinte Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz. Dass die Partie nicht in einem durchaus leistungsgerechten 0:0 versandete, verhinderte der Däne Uffe Bech mit seinem Treffer des Tages in der 49. Minute.

Auch wenn in der Aufstiegsfrage überhaupt noch nichts entschieden ist, halten die Norddeutschen doch gleich drei wichtige Trümpfe in der Hand. Denn Braunschweig, Stuttgart und auch der Tabellenvierte Union Berlin müssen im April und Mai beim Ligaendspurt noch in der WM-Arena am Maschsee antreten. Stendel: "Das klingt nicht schlecht, aber wir gehen die Rückrunde von Spiel zu Spiel an."

So dürfte es auch sein Kollege Norbert Meier halten, der bei seiner Premiere als neuer Trainer bei den Pfälzern zumindest einen Punkt durchaus verdient gehabt hätte. "Die Jungs haben ein sehr, sehr ordentliches Auswärtsspiel abgeliefert. Diese Leistung müssen wir in die kommenden Wochen mitnehmen", forderte der einstige Nationalspieler.

Denn der sportliche Abwärtstrend setzte sich zumindest vom Ergebnis an der Leine fort. Zum sechsten Mal in Folge blieb man sieglos, als 14. beträgt der Abstand zum Relegationsplatz 16 nur noch drei Punkte. Besonders die Offensivschwächen sind besorgniserregend, in 18 Partien trafen die Gäste lediglich elfmal.

Diese Misere indes wird bald ein Ende haben, wenn man Lauterns Mannschaftskapitän Daniel Halfar Glauben schenken mag: "Schon die Niederlage in Hannover war unverdient. Es gab viel Positives, das uns Mut macht."

(sid)
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