Mit der Rückennummer seines Großvaters Beckenbauers Enkel darf bei Hannovers Profis vorspielen

Hannover · Großer Name im kleinen Hannover: Luca Beckenbauer darf in dieser Woche bei den 96-Profis mittrainieren. Der Enkel des "Kaisers" spielt ebenfalls im Abwehrzentrum und trägt die "5".

 Hannover-96-Trainer André Breitenreiter.

Hannover-96-Trainer André Breitenreiter.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Er trägt die Nummer "5" auf dem Trikot, dirigiert die Abwehr und ist Kapitän - Parallelen zwischen Luca Beckenbauer und seinem berühmten Opa lassen sich nicht leugnen. Der 18 Jahre alte Enkel des "Kaisers" Franz Beckenbauer setzt nun ebenfalls zu einer Karriere im Fußball an, unter der Woche darf Luca während der Länderspielpause bei den Profis von Hannover 96 mittrainieren.

"Wir gucken ihn uns genauso an wie die anderen. Für uns spielt der Name keine Rolle", sagte Hannovers Trainer Andre Breitenreiter, der derzeit mehrere Youngster testet, der Bild-Zeitung. Dass Luca den wohl bekanntesten Nachnamen im deutschen Fußball trägt, soll weder Vor- noch Nachteil sein. "Wir tun gut daran, den Opa da rauszulassen. Für uns ist das kein Thema", sagte Breitenreiter: "Ich glaube, er möchte auch als Luca wahrgenommen werden und nicht als der Enkel vom Franz. Damit wäre keinem geholfen."

Normalerweise spielt Luca Beckenbauer seit seinem Wechsel im Sommer von Schalke 04 nach Hannover in der U19, als Innenverteidiger organisiert er die Defensive, er gilt als beidfüßig und trägt wie damals sein Großvater die Rückennummer "5". Doch während Franz Beckenbauer im Alter von 18 Jahren in der ersten Mannschaft des FC Bayern debütierte, muss sich Luca Beckenbauer auf seinem Weg zum ersten Profi-Einsatz wohl noch ein bisschen gedulden.

"Für die Jungs ist es die Chance, sich mal zu zeigen", sagte Breitenreiter über die neun Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, die im Training ran durften, weil acht Profis mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind und andere Spieler verletzt ausfallen. Und erst einmal musste die Nervosität besiegt werden. "Die waren schon ein bisschen aufgeregt. Es ist immer etwas Besonderes, bei den Profis zu sein", sagte Breitenreiter.

Luca Beckenbauer ist der Sohn von Franz Beckenbauers Sohn Stephan, der 2015 an den Folgen eines Hirntumors verstarb. Mit dem Fußball begann er beim FC Bayern, die vergangenen zwei Jahre spielte er auf Schalke - er musste sich dort aber die Partien seiner U19 auch verletzungsbedingt oft von der Tribüne anschauen. Seit seinem Wechsel nach Hannover läuft es nun wieder deutlich besser, Beckenbauer kam sogar schon zu einem Einsatz in der zweiten Mannschaft. "Das ist unsere Philosophie, junge Spieler heranzuführen", sagte Breitenreiter. Egal, ob sie Beckenbauer, Schulze oder Schmidt heißen.

(sid/ako)
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