Kosten des Projektes auf 190 Millionen Mark korrigiert Hamburger Volksparkstadion verteuert sich erneut

Hamburg (sid). Das Hamburger Volksparkstadion verteuert sich für den Fußball-Bundesligisten Hamburger SV vor seiner Fertigstellung im Dezember erneut. Statt der bei Baubeginn im Juni 1998 angenommenen 159 Millionen Mark, wird die neue 55.000-Zuschauer-Arena wohl rund 190 Millionen Mark verschlingen. Bereits im Februar 1999 waren die ursprünglichen Kosten des Projektes auf 179 Millionen Mark nach oben korrigiert worden.

"Ich habe eine genaue Zahl über die Mehrkosten, möchte diese aber nicht über die Medien verbreiten, sondern sie erst dem Aufsichtsrat in der Sitzung am Montag vorlegen", erklärte der HSV-Vorstandsvorsitzende Werner Hackmann.

Die notwendigen Mehrausgaben setzen sich aus zahlreichen Komponeneten zusammen. Die aufwendige Dachkonstruktion, deren Fertigstellung sich wegen Problemen mit einer falsch berechneten Statik und den schlechten Witterungsbedingungen im Frühjahr und Sommer immer wieder verschoben hatte, kostet allein zehn Millionen Mark zusätzlich. Zudem wurde den Fans vor Vollendung der Überdachung im Falle von Regen ein Rabatt gewährt, der für den HSV die Einnahmen verringerte.

Neben den Kosten für die längere Bauzeit - eigentlich sollte das Stadion bereits im September 1999 fertig sein - kommen weitere Ausgaben für die Sicherung der Bauteile an Spieltagen, die längere Leihdauer der provisorischen Videowand sowie die Trennung von Bauleiter und Sub-Unternehmer Siegfried Greve, die weitere Zahlungen an Handwerker nach sich zog, hinzu.

Die Mehrkosten werden sich der Champions-League-Teilnehmer und Projektentwickler Andreas C. Wankum, der mit seiner Firma "Deuteron" Bauträger des Stadions ist, weitgehend teilen. Einige von dem Bundesligisten angeordnete Umbauten, wie die Errichtung zusätzlicher VIP-Räume, muss der HSV jedoch allein tragen.

So werden für die Hanseaten höhere Belastungen bei Zinsen und jährlicher Tilgung auftreten. Bisher sollen die Vereins-Verantwortlichen die Kosten für das Stadion mit 16,5 Millionen Mark pro Jahr veranschlagt haben. Dennoch ist Hackmann von der Finanzierung der Arena überzeugt.

"Von Gelassenheit kann zwar keine Rede sein, schließlich tut mir jede Million weh. Aber der Einzug in die Champions League hat vieles einfacher gemacht", sagt der HSV-Chef. Allein in der ersten Gruppenphase der europäischen Königsklasse können sich die Hamburger auf Einnahmen von rund 25 Millionen freuen.

(RPO Archiv)
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